Landeshauptstadt: Exner: Kein Geld für neues Museumsdepot Grüne wollen Neubau in der Potsdamer Mitte
Forderungen nach einem Depot-Neubau für das Potsdam Museum hat Finanzdezernent Burkhard Exner eine klare Absage erteilt. Der SPD-Beigeordnete sagte am Mittwochabend im Finanzausschuss, angesichts der finanziellen Lage der Stadt sehe er für ein solches Vorhaben „überhaupt keine Chance“.
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Forderungen nach einem Depot-Neubau für das Potsdam Museum hat Finanzdezernent Burkhard Exner eine klare Absage erteilt. Der SPD-Beigeordnete sagte am Mittwochabend im Finanzausschuss, angesichts der finanziellen Lage der Stadt sehe er für ein solches Vorhaben „überhaupt keine Chance“. Denn bei Ausgaben für das Museum handele es sich um eine freiwillige Aufgabe der Stadt – allerdings genehmige die Kommunalaufsicht des Landes derzeit nur unbedingt nötige Investitionen, etwa das Paket für Potsdams neue Schulen.
Dasselbe Problem habe er übrigens auch bei geforderten Sportanlagen, die nicht dem Schulsport dienten, so Exner – auch diese könne Potsdam sich erst wieder leisten, wenn „horrende Haushaltsüberschüsse“ eingefahren würden. Insofern empfahl er, sich die Ressourcen für eine Debatte um ein neues Museumsdepot zu sparen. Das gelte auch für Varianten, wonach Räume für ein Depot angemietet werden sollen, betonte der Kämmerer: So viel Wahrheit und Klarheit sei aus seiner Sicht nötig.
Anlass für die Klarstellung war ein Antrag der Grünen – diese fordern, die Rahmenbedingungen für den Bau eines Museumsdepots im Bereich der Potsdamer Mitte zu prüfen. Dazu führte Museumschefin Jutta Goetzmann aus, dass mit den beiden Depots auf Hermannswerder und in Groß Glienicke ein räumlicher Engpass bestehe. Zudem wolle die Stadt das Gebäude in Groß Glienicke spätestens in drei Jahren verkaufen, so Goetzmann. Dem widersprach gegenüber den PNN der Chef des Kommunalen Immobilienservice (Kis), Bernd Richter. Das Gebäude werde noch bis mindestens 2020 auch zur Unterbringung von Flüchtlingen benötigt, daher könne die Stadt es eher gar nicht verkaufen. Richtig aber sei, dass der Mietvertrag für das Depot nur bis 2018 befristet ist – aber auch jederzeit verlängert werden könnte, so Richter weiter.
Vertreter der Fraktionen Bürgerbündnis/FDP und Die Andere forderten indes, bei einer Suche nach einem neuen Standort nicht nur die Mitte der Stadt einzubeziehen, sondern auch das Potsdamer Umland, wo Grundstücke kostengünstiger seien. „Durch Optionen für modulartige Anbauten“ könne dieser noch zu findende Standort „bei wachsenden Sammlungen für spätere Generationen als Depot und Archiv für Potsdams Kulturgüter gesichert werden“, so erklärte die Fraktion Bürgerbündnis/FDP. Eine Abstimmung über den Vorstoß wurde zunächst vertagt. In den Museumsdepots werden über Jahrzehnte gesammelte Potsdamer Kulturgüter aufbewahrt. HK
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