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Im Sommersemester 2009 soll im neuen Hauptgebäude der FH der Studienbetrieb beginnen
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Grau liegt er da, ein Kubus gegenüber dem Backsteinriegel des Labor- und Werkstattgebäudes der Fachhochschule am Bornstedter Feld. Doch Grau ist nicht gleich Grau. Hier ist es ein Grau, das das Auge nicht stört, irgendwie freundlich. HTMB-Haus nennen es die Bauleute, Studenten und Dozenten sprechen einfach vom neuen Hauptgebäude. Die Fassade wirkt licht, hat etwas von Naturstein. Ihr Geheimnis sind aus Blöcken herausgeschnittene Betonplatten. Der FH-Rektor Prof. Johannes Vielhaber, selbst Bauingenieur und Experte für Beton, findet das sehr attraktiv. Überhaupt ist er mit dem Neubau an der Pappelallee, der im kommenden Frühjahr dem Studienbetrieb übergeben werden soll, zufrieden. 5000 Quadratmeter Hauptnutzfläche, zwei hochmoderne Hörsäle, Theaterraum, Mensa, Bibliothek (H.T.M.B.) – für rund 17 Millionen Euro entsteht derzeit der Nukleus der Fachhochschule am Campus Pappelallee.
Viel Licht, viel Platz, Terrassen und Balkone wird der Neubau für die rund 2800 FH-Studierenden bringen. Er ist der vorletzte Schritt zur Vereinigung aller FH-Fachbereiche am Bornstedter Feld. Bevor alle FH-Studenten in Potsdams Norden studieren, muss noch ein weiteres Gebäude errichtet werden. Für den so genannten Annex-Bau zwischen neuem Hauptgebäude und Werkstättentrakt an der Nordkante des Campus soll im kommenden Sommer der Grundstein gelegt werden. Erst nach seiner Fertigstellung können alle Studierenden vom Standort Friedrich-Ebert-Straße in die Pappelallee umziehen. 2011, vielleicht auch erst 2012 werde alles über die Bühne sein, schätzt Vielhaber. Bis dahin wird es für die am Alten Markt verbliebenen Studenten allerdings ungemütlich, die Baustelle des Stadtschlosses rückt jetzt schon Tag für Tag näher. Und zudem kommen derzeit am Alten Markt sogar noch zusätzlich Studierende hinzu, weil die Bauarbeiten an der Pappelallee ihre Auslagerung verlangen.
Der Neubau in der Pappelallee wird aber zumindest ab kommendem Sommersemester eine Vielzahl der Studierenden anziehen. Vielhaber führt durch seine Lieblingsräume. Das hohe, lichte Foyer, auch als Veranstaltungsfläche nutzbar, der große Hörsaal mit 250 Plätzen, die ausladende Bibliothek. Und dann noch das Schatzkästlein: Ein Eckraum mit Blick durch den Buga-Park zum Belvedere und – kaum zu glauben – sogar bis zum Flatowturm im Park Babelsberg. Ein Sitzungsraum soll es werden, für alle Fachbereiche zugänglich. Auf dem Boden wird robustes Industrieparkett verlegt – Eiche. Und dann gibt es da noch einen Erkerraum auf der gegenüberliegenden Seite. „Innovationskolleg“ nennt ihn Vielhaber. Hier sollen Wissenschaftler verschiedener Disziplinen zu Fragen, die die Verbindung von Hochschule und Stadt betreffen, miteinander arbeiten und konferieren. Auch hier schweift der Blick über das Grün der ehemaligen Buga-Fläche.
Ein paar Probleme gibt es natürlich auch. So könnte etwa die Mensa in Stoßzeiten etwas zu eng werden. Auch weiß noch niemand, wie sehr die leicht verspiegelten Fensterfronten das Gebäude im Sommer aufheizen. Probleme, die man bei der Planung des Annex-Baus umgehen will. Hier wird die FH im Rahmen einer Pilotvereinbarung mit dem Land erstmals selbst als Bauherr auftreten. Fragen wie nachhaltige Energieversorgung lassen sich dann durch die Bauexperten der FH selbst planen.
Dass der Campus Pappelallee noch weiter wachsen wird, darin ist sich Vielhaber sicher. Allein um das neue Hauptgebäude herum sei noch Platz, auch an der Südseite zur Pappelallee. Wenn die Politik das wünsche, könne die FH von derzeit 2800 auf bis zu 5000 Studierende anwachsen. Die Potsdamer FH sei für eine weitere Expansion geradezu prädestiniert, findet Vielhaber. Eine Ausweitung des Studienangebotes sei denkbar. Der Standort Potsdam habe derzeit keine Nachwuchsprobleme. „Denn für Studienanfänger aus Brandenburg hat Potsdam einen hohen Identifikationswert, Zugezogene schätzen die Attraktivität der Stadt und aus Berlin kommt ohnehin reichlich Zulauf“, so der Rektor. Auch das Studentenwerk stellt sich auf weiterhin hohe Studienanfängerzahlen ein. Zumindest gibt es laut Vielhaber Pläne, neben dem Hauptgebäude der FH ein neues Studentenwohnheim zu bauen.
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