ATLAS: Experiment
Potsdam gilt als Hauptstadt der Bürgerinitiativen. Das kommt nicht von ungefähr: Die Stadt wächst rasant, für viele Potsdam steigen die Mieten und die Kosten des Wachstums – siehe die 160 Millionen Euro für neue Schulen – explodieren geradezu.
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Potsdam gilt als Hauptstadt der Bürgerinitiativen. Das kommt nicht von ungefähr: Die Stadt wächst rasant, für viele Potsdam steigen die Mieten und die Kosten des Wachstums – siehe die 160 Millionen Euro für neue Schulen – explodieren geradezu. Zugleich wollen auch die neuen Einwohner die Stadt nach ihren Vorstellungen gestalten, manchen Alt-Potsdamern geht diese Entwicklung viel zu schnell. Das ist ein idealer Nährboden für Bürgerinitiativen aller Art: für einen möglichst historischen Lustgarten, für den Stadtkanal, aber auch für den Erhalt des Staudenhofs, gegen den Verkauf städtischer Wohnblocks. Und natürlich für und gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche. Für all diese widerstreitenden Interessengruppen soll nun ein Büro für Bürgerbeteiligung Ansprechpartner und Servicestation zugleich sein. Schon das ist keine leichte Aufgabe, eher ein Balanceakt. Zudem haben es die Mitarbeiter des Büros mit einer schwierig einzuschätzenden, sich intern oft uneinigen und nach außen kommunikativ ungeschickten Stadtverwaltung zu tun. Eines steht fest: Die Betreiber des neuen Bürgerbeteiligungsbüros müssen geschickt vorgehen, um in dieser Gemengelage nicht instrumentalisiert und zerrieben zu werden. Ein Experiment mit ungewissem Ausgang.
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