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ATLAS: Experiment

Die Linke spielt CDU. Die Art und Weise, wie der Potsdamer Kreisverband der Linken seinen Vorsitzenden Pete Heuer geschasst hat, wird die Basis der Partei entsetzen.

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Die Linke spielt CDU. Die Art und Weise, wie der Potsdamer Kreisverband der Linken seinen Vorsitzenden Pete Heuer geschasst hat, wird die Basis der Partei entsetzen. Die Abwahl betrieben haben die alten Schwergewichte der Partei um Hans-Jürgen Scharfenberg, weil Heuer ihnen offenbar zu eigenständig und zu unorthodox war. Seine Vertrauten haben dafür auf dem Parteitag eine Mär erfunden, Heuer habe mangelhaften Führungsstil besessen, was mehrfach wiederholte wurde. Von einem Versagen in der Gesamtheit sprachen dagegen Mitglieder ohne Scharfenberg-Bezug. Und davon gab es nicht wenige, dass nicht allzu deutliche Ergebnis gegen Heuer zeigt es. Insofern kann Scharfenberg froh sein, dass die Abwahl von Heuer mit Unterstützung aus der Landesverbandes überhaupt gelungen ist. Denn wäre sie gescheitert, hätte Scharfenberg politische Macht erheblichen Schaden genommen, weil er sich vorher so deutlich gegen Heuer positioniert hatte. So bleibt nun alles beim Alten, die Stadtfraktion unter Platzhirsch Scharfenberg prägt weiter das Bild der Linken in Potsdam. Ob dies der neue Chef Günter Waschkuhn wie Heuer mit eigenen Akzenten ändern will, ist vorerst zu bezweifeln. Denn auch so schon sind seine und die Aufgaben des verjüngten Vorstands groß: Der Kreisverband muss nach den jüngsten Verwerfungen schnell wieder fit gemacht werden, weil Landtagswahlen anstehen. Ein Experiment mit ungewissem Ausgang.

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