Homepage: Expertin lobt Kunstprojekt Yederbeck
Das Kunstprojekt „Alias Yederbeck“, das derzeit in der Potsdamer Schinkelhalle zu sehen ist, stößt unter Experten auf großes Interesse. „Alias Yederbeck begründet ein neues Genre“, so das Urteil der renommierten Medienwissenschaftlerin Yvonne Spielmann, Professorin und Chair of New Media an der University of the West of Scotland.
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Das Kunstprojekt „Alias Yederbeck“, das derzeit in der Potsdamer Schinkelhalle zu sehen ist, stößt unter Experten auf großes Interesse. „Alias Yederbeck begründet ein neues Genre“, so das Urteil der renommierten Medienwissenschaftlerin Yvonne Spielmann, Professorin und Chair of New Media an der University of the West of Scotland. Die kinematografische Installation, ist ein Forschungsprojekt an den Schnittstellen von (Animations-) Film, Darstellender und Bildender Kunst. Frank Gessner, Professor für Theorie und Praxis der Bildkunst an der Potsdamer Filmhochschule HFF, will mit dem Projekt, basierend auf Überlegungen von Walter Benjamin bis Jean-François eine neue nonverbale Theorie zu erarbeiten.
Das interdisziplinäre Gesamtkunstwerk vereine anschaulich die Ergebnisse mehrerer Forschungsprojekte der HFF, so die Hochschule. In einer Art „New Expanded Animation Cinema“ würden nicht nur Malerei mit Film verschmelzen: „Die künstlerische Tradition Europas wird in die mediale Moderne überführt – konzeptionell und faktisch“, heißt es in einer Bewertung der Filmhochschule.
Frank Gessner hat in einem 63-minütigen Film auf zwölf in einem 360-Grad-Panorama angeordneten überlebensgroßen Leinwänden das „nachgelassene“ Werk Yederbecks in 12 Sequenzen inszeniert. Martin Steyer, Professor für Tongestaltung und Tonmischung an der HFF und bekannt für die Tongestaltung und Mischung vieler deutscher und internationaler Filmproduktionen („Goodbye Lenin!“) hat für jede Sequenz ein einzigartiges Tonkonzept entwickelt, jeweils beginnend mit einem anderen Grundton der Zwölftonmusik. Für die Realisierung des Projekts waren auch weitreichende Experimente mit analogen und digitalen Filmtechniken notwendig – zum Beispiel wurde für eine Panorama-Sequenz vom künstlerischen Mitarbeiter Jan Berger eine neue 3D-Deformationstechnik entwickelt, mit der Professor Felix Goennert in Echtzeit animieren konnte.
Insgesamt arbeitete ein Team von rund 100 Personen an der Umsetzung. Ergebnis ist laut HFF ein offenes „Kunstwerk in Bewegung“, eine aktive Erlebniswelt, die in ihrer Gesamtheit und Wirkung auf den Betrachter nicht reproduzierbar ist. Gessners Ziel ist es nach eigenem Bekunden, den Mythos vom genialen Künstler spielerisch zu (de)konstruieren und dabei sowohl gesellschaftliche als auch filmische Konventionen sichtbar zu machen.
Unterstützt wurde das Projekt von der „Atelier Berlin Produktion“, dem Erich Pommer Institut, dem Projektbüro „Potsdam 2011 – Stadt des Films“ sowie dem Kunstraum Waschhaus Potsdam und gefördert vom Medienboard Berlin Brandenburg, vom Kulturland Brandenburg sowie der Stadt Potsdam. In Potsdam ist es noch bis 15. Januar zu sehen. Dann zieht die Ausstellung weiter in das weltweit größte Animations-Museum des Jilin Animation Institute Changchun in China. Kix
Noch bis 15. Januar, Dienstag bis Sonntag, 12 bis 18 Uhr, Schinkelhalle und Kunstraum Potsdam, Schiffbauergasse 4a & 4d.
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