Landeshauptstadt: Exzellenter Kenner der Stadtgeschichte
Potsdamer Urania ehrte den Biologen und Historiker Klaus Arlt mit Wilhelm-Foerster-Preis
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Klaus Arlt setze sich in umfassenden Sinne für die Bewahrung des historischen Erbes in Potsdam und Brandenburg ein, erklärte Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) gestern Nachmittag im Nikolaisaal in seiner Laudatio für den diesjährigen Foersterpreisträger. Die Potsdamer Urania vergab den für „besondere Verdienste bei der Popularisierung wissenschaftlicher Kenntnisse" ausgelobten Preis zum 17. Male.
Der jetzt 74-jährige habilitierte Biologe und Regionalhistoriker Klaus Arlt war nach dem Lehrerstudium an der Pädagogischen Hochschule Potsdam am Obstbauinstitut in Marquardt, als Dozent an der Fachschule für Gartenbau in Werder (Havel) und dann am Institut für Pflanzenschutz in Kleinmachnow tätig. Hier beendete er 1999 an der nunmehrigen Biologischen Bundesanstalt seine Berufstätigkeit.
Der Potsdamer Buchdruckersohn zeichnete sich früh durch vielseitige Interessen aus. So wirkte er im Schlosstheater in „Emil und die Detektive" mit und lernte dabei auch den Autor Erich Kästner kennen. In der Babelsberger Althoffschule richtete er einen Schulfunk ein und lieferte als „Telekorrespondent“ Filmberichte für die „Aktuelle Kamera". Schon als Schüler beteiligte er sich an den Forschungen des stadtbekannten Ur- und Frühgeschichtlers Richard Hoffmann und an den naturkundlichen Wanderungen des Biologen Kurt Gruhl.
In der Öffentlichkeit wurde Klaus Arlt vor allem als Vorsitzender der Studiengemeinschaft Sanssouci bekannt. Er leitet den wichtigsten stadtgeschichtlichen Verein in Potsdam nunmehr seit 38 Jahren. In einem Grußwort würdigte der Direktor der Pücklerstiftung und langjährige 2. Vereinsvorsitzende Gert Streidt das beispielgebende Engagement Arlts.
Neben dem Vereinsvorsitz und der Schriftleitung für die von der Studiengemeinschaft herausgegebenen „Mitteilungen" ist Klaus Arlt durch eigene Forschungen hervorgetreten. Er gilt als bester Kenner der Potsdamer Friedhofsgeschichte und der jüdischen Friedhöfe im Land Brandenburg. Darüber hinaus hat er wichtige Beiträge u.a. zur territorialen Entwicklung des Stadtgebietes zwischen 1900 und 1999 sowie zur Geschichte und Bedeutung der Potsdamer Straßennamen veröffentlicht. Für seine ehrenamtliche Tätigkeit wurde Arlt 2006 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. E. Hoh
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