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Landeshauptstadt: Fahrstuhl für die Bibliothek

Personalabbau ab 2009 / Rund 30 Ehrenamtler helfen in Zweigstellen

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Innenstadt - Die bis voraussichtlich 2011 fertig sanierte Stadt- und Landesbibliothek (SLB) wird mit einem Fahrstuhl ausgestattet sein. Ihr Innenhof soll zum Lichthof umgebaut, das Erdgeschoss um die Fläche der ehemaligen Humboldt-Bibliothek erweitert werden. Dies sagte gestern Marion Mattekat, Direktorin der Bibliothek, bei einer Pressekonferenz in dem sanierungsbedürftigen DDR-Zweckbau Am Kanal. Nach Mattekats Angaben werden die Bauarbeiten „nach jetzigem Planungsstand“ rund neun Millionen Euro kosten. Die Sanierung soll in drei Bauabschnitten gleichzeitig zum laufenden Betrieb vollzogen werden. „Wir freuen uns, dann endlich eine schöne Bibliothek zu haben“, sagte Mattekat. Detaillierte Angaben über die Planungen sollen im Kulturausschuss am kommenden Donnerstag gemacht werden.

Der verbindliche Plan zur zügigen Sanierung der Bibliothek war Teil der Linkspartei.PDS-Forderungsliste für ihre Zustimmung zum Landtagsneubau.

Jedoch sinkt ab 2009 die Zahl der Bibliotheksmitarbeiter. Die bisher 45,5 Stellen werden um acht auf 37,5 Stellen reduziert. „Es wird aber keine Entlassungen geben“, sagte Mattekat. Die Senkung der Mitarbeiterzahl erfolge entweder über Umbesetzungen innerhalb der Verwaltung oder darüber, dass frei werdende Plätze nicht neu besetzt werden. Die kleinere Zahl an Mitarbeitern kann sich die Bibliothek laut ihrer Direktorin leisten, weil neue Software ab diesem Sommer die Arbeitsabläufe verbessern soll. Dann könnten die Nutzer auch wieder die Ausleihzeit ihrer Bücher via Internet verländern, so Mattekat.

Erfreut zeigt sich die Bibliotheksleiterin auch über die Aussichten auf den steigenden Etat für Neuerwerbungen. Schon dieses Jahr sei er um 11 000 Euro auf 141 000 Euro angewachsen. Bis 2010 ist mehr als eine Verdopplung auf 320 000 Euro geplant, die die Bibliothek für Bücher, CDs und DVDs ausgeben kann. „Die Höhe dieser Summe soll auch in den Jahren nach 2010 so bestehen bleiben“, sagte Potsdams Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer, die der Pressekonferenz beiwohnte. Zudem seien bis 2010 jeweils 38 000 Euro für die Erneuerung der Computer-Technik geplant. Im vergangenen Jahr hatte es dafür bereits eine Startsumme von 150 000 Euro gegeben.

Positiv überrascht zeigte sich Marion Mattekat über die Wirkung des Aufrufs, mit dem sich die Bibliothek an Potsdams Bürger mit der Bitte gewandt hatte, sich ehrenamtlich in den Stadtteilbibliotheken Am Stern und in der Waldstadt zu engagieren. „Wir hatten 70 Interessenten“, so Mattekat. Nach einem Auswahlverfahren über „Schnupperpraktika“ hätten sich nun je Einrichtung rund 13 Freiwillige gefunden. Mit diesen würde ab kommenden März eine verbindliche Vereinbarung unterzeichnet, in der Fragen wie der Versicherungsschutz geklärt würden. Nötig scheinen die Helfer deshalb, weil die kleinen Bibliotheken im vergangenen Jahr deutlich mehr Besuchern hatten: Um 29 Prozent sei die Benutzerzahl Am Stern gestiegen. Insgesamt seien bei der Stadt- und Landesbibliothek 149 000 Nutzer gemeldet.H. Kramer

H. Kramer

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