ATLAS: Faktor Paffhausen
Die Linke in Potsdam will bei der Kommunalwahl im Mai wieder stärkste Kraft im Stadtparlament werden. Doch mit der Nominierung des bekannten und ebenso umstrittenen Ex-Stadtwerkechefs Peter Paffhausen gehen die Genossen ein Risiko ein.
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Die Linke in Potsdam will bei der Kommunalwahl im Mai wieder stärkste Kraft im Stadtparlament werden. Doch mit der Nominierung des bekannten und ebenso umstrittenen Ex-Stadtwerkechefs Peter Paffhausen gehen die Genossen ein Risiko ein. Die Gefahr ist, dass seine Kandidatur den Wahlkampf überlagert und weniger über das linke Programm debattiert wird als über die Frage, ob es politisch angebracht ist, dem im Zuge der Stadtwerke-Affäre gestürzten Ex-Boss diese Bühne zu geben. Denn Dynamik gewann die Affäre nicht nur wegen der Spitzel- und Untreuevorwürfe gegen ihn, sondern auch, weil viele genug hatten von der mangelhaften und erst nach Paffhausens Abgang hergestellten Transparenz in seinem, aber auch in den anderen kommunalen Unternehmen. Gerade das ist für die Linke ein Problem, geriert die Partei sich doch selbst gern als Vorkämpfer für mehr Transparenz. Allerdings sind die Genossen im wachsenden Potsdam in Zugzwang, die Zahl ihrer Mitglieder schrumpft, frühere Stimmengaranten wie Rolf Kutzmutz treten nicht wieder an. Ein gerade durch sein Stadtwerkefest und seine Arbeit bekannter und politisch erfahrener Mann wie Paffhausen, so wohl das Kalkül, könnte der Linken neue Türen öffnen. Ob dies gelingt, entscheidet der Wähler. Auf jeden Fall bringt Paffhausens Kandidatur noch mehr Würze in den ohnehin spannenden Wahlkampf um die Macht im Potsdamer Stadtparlament.
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