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ATLAS: Falsch gespart

Aus den Augen, aus dem Sinn: Um das Gedenken an die Berliner Mauer in Potsdam ist es mager bestellt. Während in Berlin gerade Tausende gegen die Umsetzung der East Side Gallery auf die Straße gegangen sind, rufen in Potsdam wieder nur die üblichen Verdächtigen nach einer angemessenen Gedenkkultur.

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Aus den Augen, aus dem Sinn: Um das Gedenken an die Berliner Mauer in Potsdam ist es mager bestellt. Während in Berlin gerade Tausende gegen die Umsetzung der East Side Gallery auf die Straße gegangen sind, rufen in Potsdam wieder nur die üblichen Verdächtigen nach einer angemessenen Gedenkkultur. Allein schon die Tatsache, dass sich eine vermeintlich gestohlene Gedenktafel vom Griebnitzsee am Ende nur als im Rathaus verschollen entpuppt, sagt viel aus über den stiefmütterlichen Umgang mit dem Thema. Immerhin: Die Verwaltung arbeitet derzeit an einem übergreifenden Gedenkkonzept. Aber auch ohne die Expertise der dafür befragten rund 120 Potsdamer Institutionen sollte im Rathaus klar sein, dass es sich bei der Glienicker Brücke um einen herausragenden Ort der deutsch-deutschen Geschichte handelt. Dass das für Potsdam-Besucher vor Ort nicht ersichtlich ist, beklagen frühere DDR-Bürgerrechtler und Opfervertreter schon länger. Wenn die Stadt nun aber selbst für die Minimalvariante, die Wiederaufstellung einer vor Jahren gestohlenen Info-Stele, Spenden sammeln will, statt die vierstellige Summe aus dem Stadtsäckel zu zahlen, dann wird am falschen Ende gespart.

Seiten 3, 8 und 10

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