Landeshauptstadt: Familie von AfD-Politiker bedroht 30 Linksextreme belagerten Wohnhaus
Babelsberg - Offenbar Linksextreme haben am Montagabend nach einer AfD-Kundgebung in Potsdam das Privathaus des brandenburgischen AfD-Landtagsabgeordneten Thomas Jung belagert. Dabei hätten die etwa 30 Personen Parolen gerufen und Sturm geklingelt, obwohl der Landtagspolitiker nicht zu Hause war, teilte die AfD-Fraktion mit.
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Babelsberg - Offenbar Linksextreme haben am Montagabend nach einer AfD-Kundgebung in Potsdam das Privathaus des brandenburgischen AfD-Landtagsabgeordneten Thomas Jung belagert. Dabei hätten die etwa 30 Personen Parolen gerufen und Sturm geklingelt, obwohl der Landtagspolitiker nicht zu Hause war, teilte die AfD-Fraktion mit. Stattdessen sei nur die Familie, darunter zwei Kinder, des Abgeordneten im Haus gewesen, die ob der Belagerung verängstigt reagierte.
„Es ist unerträglich, wie dieser Lynchmob ungehindert meine Familie einschüchtern konnte“, sagte Jung, der kurz zuvor an der AfD-Kundgebung am Johannes-Kepler-Platz teilgenommen hatte. Gleichzeitig machte der AfD-Politiker Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) für den Vorfall verantwortlich. „Die Attacke beweist, dass der Innenminister die Lage überhaupt nicht mehr im Griff hat und die Sicherheit meiner Familie vor linken Gewalttätern nicht garantieren kann“, sagte er.
Ein Sprecher des Innenministeriums wies die Vorwürfe gegenüber den PNN zurück. Für die Aktion seien diejenigen verantwortlich, die dabei waren, und nicht der Innenminister, sagte er. „Es gibt Grenzen in der politischen Auseinandersetzung und in diesen Fällen werden diese zweifellos überschritten“, so der Ministeriumssprecher. Im Übrigen habe es sich nicht um eine angemeldete Versammlung gehalten, wie Jung in einer Reaktion auf den Vorfall wissen wollte. Die Polizei ermittelt nach Angaben eines Behördensprechers wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. Ob sich der Vorfall tatsächlich so wie von Jung geschildert zugetragen hatte, wollte der Polizeisprecher aufgrund des laufenden Strafverfahrens allerdings nicht kommentieren.
Schon in der Vergangenheit war das Haus des AfD-Politikers zur Zielscheibe linksextremer Attacken geworden. Zuletzt hatten Unbekannte Anfang Oktober Steine und Bauschutt auf das Haus des Landtagsabgeordneten geworfen. Zuvor war Jungs Wohnhaus im Juni mit Farbbeuteln beworfen worden, die Täter sprühten außerdem die Parole „Nationalismus tötet“ an die Fassade. Seitdem kursiert die Privatadresse des Politikers auf linken Internetplattformen. Die Grünen hatten damals in diesem Zusammenhang vor einer Welle der politischen Gewalt gewarnt. „Trotz aller politischer Gegnerschaft und obwohl die AfD selbst ein Klima der Aggressivität schafft und die AfD selbst andere Gewalttaten relativiert – trotz allem darf sich die Mehrheitsgesellschaft nicht in diesen Strudel der Aggressivität ziehen lassen“, hatte der Grünen-Landeschef Clemens Rostock gesagt. Gewalt sei kein Mittel der politischen Auseinandersetzung. René Garzke
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