Landeshauptstadt: Familienpartei: Nachfolgerin für Gohlke

Für den nach Betrugsvorwürfen zurückgetretenen Stadtverordneten Dieter Gohlke hat sich ein Nachfolger gefunden: Das Mandat übernimmt die 28-jährige Franziska Schneider. Zugleich tritt die Potsdamerin der FDP-Fraktion bei, die künftig ohne das Namensanhängsel „Familienpartei“ auftritt. Das sagte gestern FDP-Fraktions-Vorsitzende Martina Engel-Fürstberger. Franziska Schneider arbeitet als Mitarbeiterin im Vertrieb eines Softwareunternehmens, ist parteilos und werde die Fraktion künftig im Kultur- und im Sozialausschuss vertreten. Bei den Kommunalwahlen war Schneider als dritte Kandidatin der Familienpartei im Wahlkreis II in Potsdam-West und den nördlichen Ortsteilen angetreten und hatte 344 Stimmen erhalten. Mit der Nachfolgerin für Gohlke hat die FDP vier Stadtverordnete – und ist nun auch rechnerisch wieder groß genug für den privilegierten Fraktionsstatus. Im Herbst 2008 hatten die drei FDP- Abgeordneten zusammen mit den Stadtverordneten Gohlke und Brian Utting von der Familienpartei eine Fraktionsgemeinschaft gebildet. Im vergangenen Monat war Gohlke im Zuge der Spendenaffäre bei der Familienpartei zurückgetreten. Utting hatte die Fraktion verlassen, sein Mandat will er nach eigenen Angaben bis zur Klärung aller Vorwürfe ruhen lassen. Gegen die beiden Stadtpolitiker wird von der Staatsanwaltschaft wegen des Verstoßes gegen das Parteiengesetz ermittelt. Wie berichtet hatte das Rechtsamt der Stadt am Montag geurteilt, dass trotz der Querelen der Fraktionsstatus der FDP/Familienpartei nicht berührt worden sei. Daran hatte die Wählergruppe Die Andere gezweifelt. HK