Landeshauptstadt: Fanfare mit frischem Ton
Der Fanfarenzug eröffnet am Wochenende die Saison in der City und im Volkspark
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Der Fanfarenzug eröffnet am Wochenende die Saison in der City und im Volkspark Der Potsdamer Fanfarenzug hat die selbst auferlegte Beschränkung, ein Jahr lang nicht international aufzutreten und sich dafür intensiv der Nachwuchsarbeit und dem eigenen Training zu widmen, aufgehoben und wird sich 2005 wieder ins Wettkampfgeschehen stürzen. Auf der Auftrittsliste steht als erstes ein nationaler Höhepunkt: die Fanfaronade am 11. Juni in Cottbus. Dort geht es im Wettstreit mit Strausberg bestimmt wieder um Platz und Sieg. Immerhin sind die Strausberger die schärfsten Konkurrenten der Potsdamer und haben sie bereits zweimal geschlagen. Der Geschäftsstellenleiter des SG Fanfarenzug Potsdam e. V., Thomas Knüpfer, erkennt neidlos an, dass sich „der Fanfarenzug Strausberg gut entwickelt“ hat, doch selbst ist man natürlich auch nicht untätig gewesen. „Unsere Auftritte in Potsdam und Umgebung zusammen mit der Nachwuchswerbung haben sich ausgezahlt“, meint Knüpfer. Wir haben eine Reihe neuer Mitglieder geworben und uns mit unseren Auftritten in Schulen und Vereinen ins Gespräch gebracht. Mit 170 Mitgliedern, davon 100 Aktive ist der Verein gut besetzt, doch die Nachwuchsgewinnung bliebe die zentrale Aufgabe, so Knüpfer und man könne mindestens noch 20 bis 25 aktive Mitstreiter gebrauchen. Wer mitmachen möchte, muss mindestens acht, neun Jahre alt sein. Mit Mitte 30 hören die meisten dann als Aktive auf, denn das Musizieren im Marschtempo verlangt eine Spitzen-Kondition. Selbst im Laufschritt darf niemand die Puste ausgehen. Und die Aktiven müssen sich durch Fleiß, Zuverlässigkeit und eine ganze Portion Durchhaltevermögen auszeichnen. Es dauert nämlich im allgemeinen etwa ein Jahr bis ein neues Mitglied die Auftrittskleidung erhält und sich in Formation öffentlich zeigen darf. Zweimal in der Woche wird im Treffpunkt Freizeit in Teilen und am Sonnabend dann als Gesamtgruppe im Stadion Luftschiffhafen geprobt. Vor Auftritten sind drei bis vier Proben pro Woche nötig. Da muss also vieles andere hintenan stehen und sicher auch mal die Unlust, schon wieder zu trommeln oder in die Fanfare zu stoßen, bekämpft werden. Dafür ist dann der Zusammenhalt selten so groß wie bei den Rot-Weißen Musikern, die schon mehrfach Weltmeisterehren einheimsten und sich vielerorts Freunde machten. Nachdem die Auftrittsabstinenz beendet ist, war man bereits wieder im Januar zehn Tage in Dubai und hat bei 37 Auftritten begeisterten Scheichs und ihren Untertanen den Marsch geblasen. Nach der Fanfaronade geht es am 10. Juli dann nach Kerkrade (Holland) zu den Musikfestspielen. Die Weltmeisterschaften der Marching- Show-Bands, bei denen die Potsdamer 2001 die Gastgeber und mehrfache Preisträger waren, werden allerdings leider nur aus der Ferne betrachtet. Sie finden diesmal in Brasilien statt. Knüpfers Kommentar: Zu weit und deshalb zu teuer. Ganz nah kann man am Wochenende den Fanfarenzug zu seiner Saisoneröffnung erleben. Am Sonnabend marschiert er ab 13 Uhr zusammen mit dem Tambourverein Babelsberg durch die Brandenburger Straße und am 1. Mai gibt es einen großen Auftritt im Volkspark. Zwischen 14.30 und 17 Uhr sind dort die Potsdamer und Babelsberger zu hören, flankiert vom Landespolizeiorchester und der US- Army-Band Europa sowie den Berliner Stadtfanfaren.Hella Dittfeld
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