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Landtagsneubau: Fassadenfirma vor Insolvenz - Stadtschloss Potsdam betroffen
Es geht um Geld und Fristen. Brandenburgs prestigeträchtiger Landtagsneubau sorgt erneut für Schlagzeilen. Offene Rechnungen sollen ein Unternehmen in den Ruin getrieben haben.
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Pirna/Potsdam (dpa) - Die Sächsische Sandsteinwerke GmbH in Pirna ist zahlungsunfähig. Vor allem Brandenburgs prestigeträchtiger Landtagsneubau hat nach Angaben des Traditionsunternehmens zu dem Liquiditätsengpass geführt. „Den größten Teil der offenen Forderungen verzeichnen wir aus einem Auftrag zur Erstellung der historischen Fassade des Potsdamer Schlosses“, erklärte Rechtsanwalt Helgi Heumann im Namen der Sandsteinwerke am Donnerstag. Dies hatten zuvor laut Heumann Insolvenzantrag beim Amtsgericht Dresden gestellt. Eine Sprecherin des Gerichts bestätigte den Eingang des Antrags.
Betroffen sind fast 100 Mitarbeiter. Der Dresdner Rechtsanwalt Heumann wurde als Sanierungsexperte in die Geschäftsführung der Sandsteinwerke berufen worden, um eine Insolvenz in Eigenverwaltung durchzuführen. Nach seine Angaben hat das Unternehmen wegen offener Rechnungen in Höhe von fast zwei Millionen Euro einen Liquiditätsengpass. Verhandlungen mit dem Auftraggeber seien am Dienstag gescheitert. Als Konsequenz daraus haben die Sandsteinwerke ihre Arbeiten auf der Baustelle des Schlosses, in dem künftig der Landtag seinen Sitz haben soll, eingestellt.
Brandenburgs Finanzministerium - Bauherr des Landtagsneubaus - hat vom Generalbeauftragten des Projekts eine Stellungnahme angefordert.
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Solange die Stellungnahme der BAM Deutschland AG nicht vorliege, könne das Ministerium keine Angaben zu den Auswirkungen auf den Bau machen, sagte ein Sprecher. „Die Fassade ist allerdings weitgehend fertiggestellt“, so der Sprecher. Nach Verzögerungen soll der Landtagsneubau voraussichtlich bis Frühjahr 2014 fertig sein.
Von der BAM direkt war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.
Die Sandsteinwerke sind mit Arbeiten an der Außenfassade beauftragt. Nach ihren Angaben beläuft sich die Auftragssumme für Sandsteinarbeiten auf 16,7 Millionen Euro. „Bisher wurden Leistungen im Wert von 11,4 Millionen Euro erbracht, aber von der BAM nur zum Teil bezahlt“, erklärte Heumann. dpa/PNN
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