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Landeshauptstadt: Fast 400 Millionen in vier Jahren

Die Stadtwerke planen den Ausbau von Strom- und Wassernetzen. Auch der Verkehrsbetrieb muss investieren

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Das Wachstum der Stadt beschäftigt nicht nur die Stadtpolitik, sondern auch die kommunalen Unternehmen. Allein der Potsdamer Stadtwerke-Konzern sieht einen Investitionsbedarf in Höhe von 390 Millionen Euro bis zum Jahr 2018. Das viele Geld soll in den Nahverkehr, die Strom- und Wassernetze und den Bau des neuen Bades am Brauhausberg fließen, teilten die Stadtwerke mit. Eine wachsende Stadt führe zu steigenden Aufgaben, vor allem für städtische Unternehmen, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) auf einer Tagung zum 20. Jubiläum der Kommunalisierung der Betriebe für Energie, Wasser und Nahverkehr.

Die meisten Investitionen für die Stadtwerke werden im Bereich der Energie und Wasser Potsdam (EWP) fällig. So entsteht derzeit neben dem Heizkraftwerk Potsdam-Süd für 11,6 Millionen Euro ein Wärmespeicher. Ein noch größerer Wärmespeicher soll in den nächsten Jahren 400 Meter unter dem Bornstedter Feld entstehen. Außerdem soll es neue Hochspannungsleitungen und ein Umspannwerk in Golm geben.

In die Sanierung und den Ausbau der Klärwerke und der Leitungen für Wasser und Abwasser muss die EWP in den nächsten Jahren 90 bis 95 Millionen Euro stecken. Der größte Teil der Investitionen entfällt auf den Ausbau der beiden Klärwerke in Nedlitz und Satzkorn sowie eine neue Druckleitung nach Stahnsdorf. Die Ausgaben für den Ausbau der Netze und Anlagen muss die EWP anschließend über die Gebühren der Nutzer wieder einspielen.

Nach Jahren mit stetig steigenden Fahrgastzahlen rechnet der Verkehrsbetrieb (ViP), auch eine Stadtwerke-Tochter, weiterhin mit Zuwächsen. Deshalb sollen die Tatra-Bahnen aus den 1980er-Jahren möglicherweise noch bis zum Jahr 2024 in Potsdam fahren. In den nächsten Jahren müssen sieben von 54 Bussen ersetzt werden. Außerdem stehen kostspielige Projekte an: So soll die Tramstrecke von der Viereckremise zum Plattner-Campus am Jungfernsee verlängert und die stark befahrene Trasse über die Heinrich-Mann-Allee saniert werden. Für den ViP ein Kraftakt: Seine Einnahmen aus dem Ticketverkauf decken die Kosten nur zu 39 Prozent. Ohne Zuschüsse und Fördermittel werde man die Investitionen nicht finanzieren können, heißt es beim ViP.

Auch der Neubau des Schwimmbades am Brauhausberg verschlingt Millionen: 36 nach derzeitigem Stand. Dafür soll das Sport- und Freizeitbad nach den Entwürfen des Architekturbüros Gerkan, Marg und Partner (GMP) am Leipziger Dreieck im Oktober 2016 fertig sein. Vor wenigen Wochen wurde die Baugenehmigung für das Projekt erteilt. Noch im Jahr 2012 hatten die Stadtverordneten einen Kostendeckel von 23 Millionen Euro beschlossen. Wegen der Mehrkosten gab es bereits harsche Kritik vom Bund der Steuerzahler. Marco Zschieck

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