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Landeshauptstadt: FDP für Lehrerfonds

50 000 Euro gegen Unterrichtsausfall gefordert

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Die Stadt Potsdam soll sich gegen den Unterrichtsausfall an Schulen wappnen. Da es trotz Vertretungsreserve des Landes, das für die Lehrer an Schulen zuständig ist, zu zahlreichen Fehlstunden an den Potsdamer Schulen kommt, will die FDP nun einen Zusatzfonds schaffen. Daraus sollen Schulleiter Geld für Ersatzlehrer erhalten, wenn es personelle Engpässe an den Einrichtungen gibt. Ziel sei es, den Unterrichtsausfall zu reduzieren, sagte Martina Engel-Fürstberger. Die Fraktionsvorsitzende der FDP erklärte, wünschenswert für Potsdam sei ein Modell, dass in Kleinmachnow und Stahnsdorf erprobt und in Teltow im Aufbau sei.

50 000 Euro stellen sich die Potsdamer Liberalen als Fonds vor. In einem ersten Schritt sollten die Grundschulen profitieren, heißt es seitens der FDP. Am 1. März soll in einer öffentlichen Veranstaltung das Kleinmachnower Modell vorgestellt und diskutiert werden. In der Potsdamer Nachbargemeinde sind im vergangenen Schuljahr 1200 Unterrichtsstunden auf Gemeindekosten vertreten. Anfangs hatten die Gemeindevertreter 100 000 Euro für den Fonds vorgesehen, seit diesem Jahr sind es 30 000 Euro. Jede Schule im Ort kann sich aus dem Fonds bedienen und „Ersatzlehrer“ engagieren. Referendare oder pensionierte Lehrer übernehmen den Unterricht, dürfen aber keine Zensuren vergeben. Vor allem für kurzfristige Ausfälle ist das Modell gedacht und wird so auch von den Schulen genutzt. Dieses Modell wird es künftig auch in Teltow geben. Dort haben sich die Stadtverordneten vor drei Wochen für die Einrichtung eines Fonds ausgesprochen. Geplant sind 30 000 Euro, die genaue Höhe soll nun nach Gesprächen mit den Schulen festgelegt werden. 5000 Euro pro Schule stellt die Gemeinde für ihre beiden Einrichtungen als Fonds zur Verfügung, um den Stundenausfall zu reduzieren.

Das Problem des Stundenausfalls bestehe in Potsdam ebenso wie in den Nachbarkommunen, erklärte Engel-Fürstberger. Zwar sind laut einer Statistik des Landes an den Potsdamer Schulen im ersten Halbjahr des Schuljahres 2009/10 nur 0,7 Prozent der Stunden tatsächlich ersatzlos ausgefallen, allerdings beträgt der Fachunterrichtsausfall an einigen Einrichtungen deutlich über zehn Prozent der Stunden. Vor allem die Grundschulen Priesterweg, Zeppelin und Gerhard Hauptmann hatten in dieser Zeit gegen den Lehrerausfall zu kämpfen – an einer Schule fielen 16,8 Prozent der regulären Stunden aus, viele sind durch Zusammenlegung von Klassen, Ersatzunterricht oder Stillarbeit nicht komplett ausgefallen. Problem für die Eltern, die sich für den Fond engagieren: Geben Lehrer regulär Vertretungsstunden, haben sie weniger Stunden für den geplanten Förderunterricht zur Verfügung. jab

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