Landeshauptstadt: FDP will „Archiv“ verkaufen
SPD reagiert skeptisch auf Vorstoß der Liberalen
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Die Potsdamer FDP-Fraktion will das marode Gebäude des „Archiv“-Jugendzentrums in der Leipziger Straße 60 öffentlich zum Verkauf ausschreiben. Diesen Antrag haben die Liberalen für die Stadtverordnetenversammlung am 22. August gestellt. Der Trägerverein des Archivs solle seine Arbeit etwa im „Freiland“-Jugendzentrum in der Friedrich-Engels- Straße fortsetzen können, so die FDP. Der Archiv e.V. hatte das stets abgelehnt.
Ihren Vorstoß begründet die FDP mit den aus ihrer Sicht zu hohen Investitionskosten, die für den Erhalt des Archivs nötig wären. Aktuell steht zur Debatte, dass die Stadt dem Archiv e.V. das Gebäude überträgt, damit er einen Sanierungskredit in Höhe von 400 000 Euro aufnehmen kann. Zugleich soll der Verein einen Zuschuss von 625 000 Euro erhalten. Für die FDP ist diese „hohe Subventionssumme nicht mehr sozial gerecht gegenüber anderen Projekten“, sagte Fraktionschef Johannes von der Osten-Sacken: „Wir können Einzelne nicht derart bevorzugen und allen anderen immer sagen: Wir haben kein Geld.“ Mit dem Erlös aus dem Verkauf solle der Haushalt entlastet werden. Auch das „Freiland“ werde durch eine Ansiedlung des Archiv e.V. gestärkt, so die FDP – damit falle die 2013 anstehende Entscheidung zur Fortführung des Projekts leichter.
Beim wichtigsten Partner der FDP in der Rathauskooperation fiel die Reaktion auf den Vorstoß am Donnerstag kühl aus. Dem „Archiv“-Verein sei die Möglichkeit zum Kauf des Gebäudes gegeben worden, sagte SPD-Chef Mike Schubert. Zu diesem Angebot stehe seine Partei. „Wir warten auf das Verhandlungsergebnis.“ HK
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