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Sport: Federer in Paris raus

Titelverteidigung des Schweizers ist geplatzt

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Paris - Roger Federers großer Traum von der Titelverteidigung in Roland Garros ist geplatzt. Der Branchenprimus aus der Schweiz verabschiedete sich am Dienstag in Paris bereits im Viertelfinale. In der Neuauflage des Vorjahresendspiels unterlag er Robin Söderling überraschend mit 6:3, 3:6, 5:7, 4:6. Im 13. Duell mit dem Schweden war es überhaupt die erste Niederlage für Federer. Das letzte Mal, dass Federer bei einem Grand-Slam-Turnier vor dem Halbfinale scheiterte, war 2004 ebenfalls in Paris: Damals hatte er in der dritten Runde gegen den Brasilianer Gustavo Kuerten verloren. Der 28-jährige Federer könnte nun auch wieder seinen Spitzenplatz in der Weltrangliste an den Rivalen Rafael Nadal verlieren - falls der Spanier am Sonntag seinen fünften Roland-Garros-Titel holt. Hätte Federer in Paris mindestens die Runde der besten Vier erreicht, hätte er den letzten Rekord des US-Amerikaners Pete Sampras eingestellt: Die Bestmarke von 286 Wochen auf dem Tennisthron.

Dabei war gegen Söderling zunächst alles nach Plan gelaufen für Federer: Im ersten Durchgang hatte der Australian-Open-Champion, der bis dato noch nicht einen Satz im Turnier abgegeben hatte, nahezu perfektes Tennis gezeigt. Im zweiten Satz kam dann der 1,93 Meter- Mann Söderling immer besser ins Spiel. Der Knackpunkt des Spiels war wohl ein ungenutzter Breakball Federers im dritten Satz beim Stand von 5:4. Bei 5:5 kam der große Regen und Söderling wacher aus der Pause zurück. Dem Wahl-Monegassen gelang sofort das Break und anschließend der Servicegewinn zum 7:5. Im vierten Satz war es ein offener Schlagabtausch: Gleich zum Auftakt gelang Federer ein Break, er verlor aber umgehend ebenfalls seinen Aufschlag. Söderling schlug mit mehr als 220 Stundenkilometern auf und traf auch mit seiner schnellen Vorhand nahezu aus allen Lagen. Federer schien aber ebenfalls von der Rolle, mit ungewohnt leichten Fehlern gab er erneut seinen Aufschlag zum 4:5 ab. Söderling verwandelte schließlich nach 2:30 Stunden seinen ersten Matchball und trifft nun entweder auf den Tschechen Tomas Berdych oder den Russen Michail Juschni.

Bei den Damen schrieb Francesca Schiavone italienische Tennisgeschichte: Als erste Italienerin seit Einführung des Profitennis erreichte das 1,66 Meter große Energiebündel das Halbfinale bei einem Grand-Slam-Turnier. „Das ist sehr emotional für mich, ich werde wohl erst in einigen Jahren realisiert haben, was hier passiert ist“, sagte die Weltranglisten-17. Nach ihrem überraschenden 6:2, 6:3-Erfolg über die an Nummer drei gesetzte Dänin Caroline Wozniacki küsste sie den Sand auf dem Court Philippe Chatrier. dpa

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