
© J. Kuppert
Turbine Potsdam siegte gegen SC Freiburg: Fehlstart abgewendet
Turbine Potsdam müht sich gegen taktisch starke Freiburgerinnen zu einem 2:0-Sieg
Stand:
Turbine Potsdam hat einen Saisonfehlstart in der Frauenfußball-Bundesliga mit einem 2:0 (0:0)-Sieg gegen den SC Freiburg verhindert. Die Freiburgerinnen erwiesen sich als der erwartet starke Gegner, der in der Defensive taktisch sehr diszipliniert spielte und es Turbine lange schwer machte, sich klare Torchancen zu erspielen. Erst in der 67. Minute war Svenja Huth erfolgreich, ehe in der Schlussminute Viktoria Schwalm auf 2:0 erhöhte. „Wir haben fast 90 Minuten mit Druck und Tempo nach vorn gespielt, sodass der Sieg letztlich verdient ist“, urteilte Turbine-Trainer Bernd Schröder nach dem Abpiff.
Turbine unter Zugzwang
Nach der 1:3-Auftaktniederlage gegen den FC Bayern München in der Vorwoche stand Potsdam bereits unter Zugzwang, um bei dem schwierigen Auftaktprogramm – kommende Woche geht es zum 1. FFC Frankfurt – nicht frühzeitig den Anschluss zu verlieren. „Das war die gesamte Woche im Training zu spüren“, sagte Torschützin Schwalm, und auch in der Anfangsphase „war zu merken, dass einige Spielerinnen den Druck kaum aushalten“, so Schröder. Er selbst hatte einige taktische Veränderungen vorgenommen: Im Tor gab Lisa Schmitz ihr Saisondebüt für Turbine, für die verletzte Bianca Schmidt kam Felicitas Rauch auf der rechten Außenbahn zum Zug. Als nicht gelungenen erwies sich der Schachzug, Lia Wälti zunächst auf die linke Seite zu setzen und stattdessen Tabea Kemme im zentralen Mittelfeld spielen zu lassen.
Letztere bekam weniger Zugriff auf das Geschehen als erhofft, sodass Schröder seine Maßnahme mit Beginn der zweiten Hälfte korrigierte. „Das hat dann besser geklappt“, sagte er. Tatsächlich fielen beide Tore nach Vorarbeit über links: Beim 1:0 tauchte Svenja Huth zum Kopfball tief ab, nachdem eine Flanke aus dem Halbraum in den SC-Strafraum flog. Beim 2:0 landete ein Einwurf direkt vor den Füßen von Viktoria Schwalm, die per Drehschuss ins lange Eck verwandelte. „Ich bin froh, dass ich nach meiner Einwechslung noch getroffen habe“, sagte die erst 17-jährige Nachwuchshoffnung.
Spielbestimmende Mannschaft
Über die gesamte Spielzeit war Turbine vor 1 630 Zuschauern die spielbestimmende Mannschaft mit teilweise flüssigem Kombinationsspiel. SC-Coach Jens Scheurer, der seiner Mannschaft eine „taktisch überragende Leistung“ bescheinigte, forderte von seinen Spielerinnen immer wieder, bei eigenen Ballbesitz das Spiel zu beruhigen. Doch ließ Turbine dem Gegner vor allem in der ersten Halbzeit kaum Zeit dafür. Zu aggressiv waren die Potsdamerinnen um Balleroberung und Raumverengung bemüht, sodass Freiburg in den Spielaufbau kam. Turbine gelang die Verlagerung des Geschehens auf beide Flügel wesentlich besser als gegen München, sodass die Offensivbemühungen nicht mehr so linkslastig waren, ohne dass jedoch Dauergefahr vor dem SC-Tor entfacht wurde. Patricia Hanebeck gab sich immer wieder als Anspielstation und Ballverteilerin zu erkennen, doch hat die Turbine-Rückkehrerin noch Luft nach oben – wie das gesamte Team, so Schröder. Zufriedenheit könne sich daher nach dem Gewinn der drei Punkte nicht einstellen. „Die haben wir erreicht, wenn wir in der Tabelle weiter oben stehen.
Ein Sonderlob hatte der kritische Coach dennoch – und zwar für Jolanta Siwinska auf der zentralen Abwehrposition in der Dreierkette. Die Polin, in der Sommerpause nach Potsdam gekommen, habe nach Schröders Ansicht eine nahezu fehlerfreie Partie gemacht. „Sie hat sehr überrascht“, resümierte er die Leistung der 25-Jährigen, die bislang in der öffentlichen Wahrnehmung zu schlecht wegkäme.
Turbine Potsdam: Schmitz - Wesely, Siwinska, Kulis - Rauch, Kellond-Knight, Kemme, Wälti - Hanebeck (71. Makanza) - Mauro (79. Schwalm), Huth. Tore: 1:0 Huth (67.), 2:0 Schwalm (90.)
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