Landeshauptstadt: Feierstunde im Schaufenster
Immatrikulationsfeier der FH: Mehr als 500 neue Studenten / Jakobs wirbt für Potsdam als Wohnort
Stand:
Innenstadt – Für Jacqueline Mannel war es ein besonderer Tag: Die 20-Jährige war gestern Vormittag zusammen mit mehr als 500 Studienanfängern zur feierlichen Immatrikulation an der Fachhochschule (FH) Potsdam in die Friedrich-Ebert-Straße 6 eingeladen. Bei strahlendem Sonnenschein erstand die Abiturientin aus Legebruch dann im Gedränge vor dem so genannten „Schaufenster“ erst einmal ein dunkelblaues T-Shirt mit dem FH-Logo. Darauf, dass sie in Potsdam studieren wird, ist sie stolz. Die hiesige FH sei ihre Wunschhochschule gewesen, sagte sie. Für ihr Studium zur Diplom-Bibliothekarin musste sie immerhin den Numerus Clausus von 2,1 unterbieten, so Mannel.
Ihr Studiengang gehört, wie auch die Fächer Soziale Arbeit, Kommunikationsdesign sowie Bildung und Erziehung in der Kindheit zu den besonders nachgefragten, sagte Birgit Lißke, Referentin der Rektorin, auf PNN-Anfrage. Insgesamt hatten sich zum Wintersemester 3370 Interessenten um einen Platz an der FH beworben. Mit ihrem Studienplatz besäßen die Erstsemester „ein knappes Gut“, gab Stefan Brandt, Referatsleiter im Ministerium für Wissenschaft und Forschung, zu bedenken. Insgesamt studieren an der FH nun fast 2500 Studenten.
Oberbürgermeister Jann Jakobs warb zur Begrüßung für das „herrliche“ Potsdam als Wohnort. Denn „statistisch die Hälfte von Ihnen“, also den Studenten, wohne lieber in Berlin. Und das, obwohl studierende Neu-Potsdamer von der Stadt mit 50 Euro pro Semester belohnt würden. Bei Jacqueline Mannel rannte Jakobs mit der Potsdam-Werbung jedenfalls offene Türen ein: Die Brandenburgerin hat bereits ein Zimmer in der Landeshauptstadt gefunden.
Auch FH-Rektorin Helene Kleine begrüßte die neuen Hochschulmitglieder an dem Innenstadt-Standort, dessen Tage gezählt sind. Denn am vergangenen Mittwoch ist der Grundstein für den FH-Neubau in der Pappelallee gelegt worden (PNN berichteten). Die Studienanfänger würden den Umzug auf den Campus Pappelallee während ihrer Studienzeit noch erleben, hoffte die scheidende Rektorin, die ab Januar 2007 vom jetzigen Prorektor Johannes Vielhaber abgelöst wird. Kleine ermunterte die Studenten zum aktiven Studieren. Die FH lebe nicht nur von den Angeboten der Dozenten, sondern „davon, wie Sie das aufnehmen und voranbringen“. Einmischung wünschte sich auch der Oberbürgermeister: Potsdam lebe vom Austausch darüber, „wohin sich eine Stadt entwickelt“, meinte er und erwähnte die Diskussion um den geplanten Landtagsneubau. „Weben Sie sich ein in das städtische Leben“, forderte er. Jacqueline Mannel wollte gestern zunächst lieber einen Ausflug ins studentische Leben machen: Mit ihrer Kommilitonin Annette Steidler plante sie, am Abend im Studentenclub „Casino“ zu feiern. Jana Haase
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: