Landeshauptstadt: Feldärztin meldete sich aus dem Kosovo Brandenburger Abend – Bundeswehr und Stadtbevölkerung im Dialog
Die Klinik für die im Kosovo stationierten deutschen Soldaten wird von einer Potsdamerin geleitet. Am Mittwochabend berichtete die Oberfeldärztin dem Chef des Einsatzführungskommandos (EFK) der Bundeswehr, Generalleutnant Friedrich Riechmann, Oberbürgermeister Jann Jakobs und der Bürgermeisterin des Amtes Schwielowsee, Kerstin Hoppe, wie das Krankenhaus während der im März zwischen Albanern und Serben erneut aufgeflammten Auseinandersetzungen auch Zivilisten betreute.
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Die Klinik für die im Kosovo stationierten deutschen Soldaten wird von einer Potsdamerin geleitet. Am Mittwochabend berichtete die Oberfeldärztin dem Chef des Einsatzführungskommandos (EFK) der Bundeswehr, Generalleutnant Friedrich Riechmann, Oberbürgermeister Jann Jakobs und der Bürgermeisterin des Amtes Schwielowsee, Kerstin Hoppe, wie das Krankenhaus während der im März zwischen Albanern und Serben erneut aufgeflammten Auseinandersetzungen auch Zivilisten betreute. Die Medizinerin war ebenso wie weitere vier in Potsdam und Belzig beheimatete Soldaten der KFOR-Truppe (die Namen können aus Sicherheitsrücksichten nicht genannt werden) durch eine Videoübertragung mit der Landeshauptstadt verbunden. Mit dieser Liveschaltung trug das EFK zum Gelingen des „Brandenburger Abends“ auf dem Gelände der heute vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt genutzten Villa Ingenheim an der Zeppelinstraße bei. Der Abend, der Militärs und Zivilisten zum Gespräch zusammenführt, wurde bereits zum 12. Mal veranstaltet. Der Chef des Verteidigungsbezirkskommandos 84, Oberst Axel G. Loewe, hatte sich dafür stark gemacht, dass das Treffen nach einer Unterbrechung wieder alljährlich stattfindet. Es gelang ihm, die Stadtverwaltung als Mitveranstalter ins Boot zu holen. Mehr als 20 Unternehmen und Vereine unterstützten als Sponsoren das Fest, das dadurch weitaus größer und attraktiver ausfiel als in früheren Jahren. Die etwa 400 Teilnehmer, darunter u.a. Innenminister Jörg Schönbohm und CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche, wurden durch den Potsdamer Fanfarenzug musikalisch unterhalten. Die Langen Kerls zeigten, wie die Grenadiere des Soldatenkönigs exerzierten. Die Baumblütenkönigin aus Werder, die reichlich Obstweine und -säfte mitgebracht hatte, die Flämingkönigin, der Cottbuser Postkutscher und die gepanzerten Bernauer Stadtknechte, die 1432 die Hussiten in die Flucht geschlagen hatten, stellten Brandenburg als Reiseland vor. EFK-Befehlshaber General Riechmann fand das Fest „wunderbar“, nicht nur wegen der Darbietungen, „sondern weil der Dialog zwischen der Bundeswehr und der Stadtbevölkerung von hoher Bedeutung für das gegenseitige Verständnis ist“, wie er PNN sagte. „Gut, dass es den Brandenburger Abend wieder gibt.“ Dies bekräftigten in ihren Grußansprachen auch Schönbohm und Jakobs. Für den Nutzen der zivil-militärischen Zusammenarbeit, wie es im Fachjargon heißt, stand auf der Veranstaltung der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr, Gunnar von Kirchbach. Unter seinem Befehl hatten damals beim Oderhochwasser die Soldaten wahre Heldentaten begangen. Bescheidener, aber ebenfalls aussagekräftig ist das Beispiel, das die Geschäftsführerin des Kirchbauvereins Potsdam-Eiche, Margot Bonk, nennen kann. Auf ihre Bitte räumten Soldaten aus der „Havelland“-Kaserne den Schutt des kriegszerstörten (und inzwischen wieder errichteten) Kirchturms in mühseliger Arbeit weg. Dafür konnte, um den denkmalgeschützten Sakralbau nicht zu gefährden, keine Technik eingesetzt werden. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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