Flüchtlinge in Potsdam: Feldbetten in der Orangerie?

Potsdam - Bei der Suche nach möglichen Flüchtlingsquartieren präzisiert die Stadt öffentlich ihre Pläne. Bei der Tropenhalle „Biosphäre“ gehe es nur um einen Teilbereich, die als Veranstaltungsraum für bis zu 500 Gäste genutzte Orangerie, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow am Donnerstag auf Anfrage – die Tropenhalle selbst könne weiter besucht werden. In der Orangerie seien etwa auch „Haus-in-Haus“-Lösungen zur Unterbringung vorstellbar, Flüchtlinge könnten dann in separaten Unterkünften eine Bleibe finden. Entschieden sei allerdings noch nichts, betonte Brunzlow. Nach seinen Angaben prüft die Stadtverwaltung derzeit mehr als 50 Standorte.

Flüchtlinge würden in der Orangerie unterkommen, die Halle wäre weiter für Besucher geöffnet

Auch leerstehende Außenflächen des Filmparks werden geprüft. Dessen Chef Friedhelm Schatz bestätigte die Gespräche mit der Stadtverwaltung. „Ich habe signalisiert: Wenn ich helfen kann, helfe ich“, so Schatz. Weitere Gespräche sind demnach geplant. Auch der Sportpark Luftschiffhafen ist nach PNN-Informationen in die Überlegungen einbezogen.

Unterkünfte für 850 Flüchtlinge muss Potsdam noch in diesem Jahr organisieren

Wie berichtet muss Potsdam in diesem Jahr noch 850 Menschen aufnehmen. Unter anderem sind dafür winterfeste Leichtbauhallen mit jeweils 40 Plätzen vorgesehen. Solche könnten zum Beispiel auf dem Sportplatz an der Golmer Chaussee und an der Slatan-Dudow- Straße errichtet werden. Je zwei Hallen sind für einen wilden Parkplatz an der „Sandscholle“ in Babelsberg, für ein Areal an der Ecke Neuendorfer- und Nuthestraße sowie neben dem Kulturzentrum „Freiland“ in der Friedrich-Engels-Straße im Gespräch.

Die Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung wollen unterdessen asylpolitische Sprecher benennen und das Thema regelmäßig in jeder Hauptausschusssitzung beraten. HK/dpa