zum Hauptinhalt

ATLAS: Feste feiern

Man soll die Feste feiern, wie sie fallen, heißt es immer. Was aber, wenn unklar ist, wann sie denn nun richtig fallen?

Stand:

Man soll die Feste feiern, wie sie fallen, heißt es immer. Was aber, wenn unklar ist, wann sie denn nun richtig fallen? Diese Frage treibt gerade den Ortsteil Grube um. Das 431 Einwohner zählende idyllische und geschichtsträchtige Dorf im Nordwesten Potsdams will seinen 750. Geburtstag um drei Jahre nach hinten verschieben – und schlägt die Warnungen eines gestandenen Historikers und ausgewiesenen Experten in den Wind. Was ist los? Der Grubener Ortschronist hat eine eigene neue Theorie aufgestellt, nach der Grube im Mittelalter ganz anders hieß. Das Ergebnis bringt den Historiker Lutz Partenheimer von der Universität Potsdam regelrecht auf die Palme: Grube sei nun drauf und dran, statt des eigenen Geburtstages den von Groß Glienicke zu feiern. Belastbare Belege für die eigenwillige Namenstausch-These gebe es nicht. Der Ortsbeirat zeigt sich davon aber ebenso unbeeindruckt wie ein gewisses kleines gallisches Dorf und legte nun per Beschluss das Jahr 1267 als neues Ersterwähnungs-Jahr fest. Darüber mag man den Kopf schütteln, ändern können es nur die Gruber selbst. Immerhin feiern sie zu spät und nicht zu früh. Das bringt wenigstens kein Unglück. Heißt es immer.

Seite 10

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })