Landeshauptstadt: Festkonzert, Lesungen, Theatertour Veranstaltungen zum Tag der Deutschen Einheit
Am Freitag jährt sich die deutsche Wiedervereinigung zum 24. Mal – in Potsdam wird heute und morgen mit etlichen Veranstaltungen an den Jahrestag erinnert.
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Am Freitag jährt sich die deutsche Wiedervereinigung zum 24. Mal – in Potsdam wird heute und morgen mit etlichen Veranstaltungen an den Jahrestag erinnert. Bereits am heutigen Mittwoch lädt die Nikolaikirche um 19 Uhr zum Festkonzert zum Tag der Deutschen Einheit ein – die Festansprache hält der Rabbiner und Leiter des Potsdamer Abraham-Geiger-Kollegs, Walter Homolka. Die Neue Potsdamer Hofkapelle und der Nikolaichor Potsdam bringen unter Leitung von Nikolaikirchen-Kantor Björn O. Wiede die Messe in d-Moll von Anton Bruckner und die Sinfonia in D von Carl Philipp Emanuel Bach zu Gehör. Der Eintritt kostet 15, ermäßigt zehn Euro.
Ausdrücklich „gegen die nationale Inszenierung am 3. Oktober“ will sich der Arbeitskreis Antifa Potsdam mit einer Lesung am heutigen Abend wenden: Rainer Trampert stellt um 19.30 Uhr im Jugendkulturzentrum Freiland, Friedrich-Engels-Straße 22, sein Buch „Europa zwischen Weltmacht und Zerfall“ vor.
Die Potsdamer CDU feiert das Einheitsjubiläum am Freitag um 12 Uhr an der Glienicker Brücke. Als Referentin wird Petra Bahr erwartet, bis vor Kurzem Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche Deutschlands.
Die Gedenkstätte Lindenstraße 54/55 lädt morgen von 10 bis 20 Uhr zum Tag der offenen Tür ein. Für die Besucher gibt es verschiedene Veranstaltungen – alle bei freiem Eintritt. Jeweils um 10, 12, 14 und 16 Uhr gibt es öffentliche Führungen durch die Gedenkstätte. Jeweils um 12, 14, 17 und 19 Uhr erwartet die Besucher unter dem Titel „yoUturn. Ein Überwachungsexperiment“ eine Theatertour zum Thema Personenüberwachung auf den Spuren Betroffener aus der DDR, der BRD, Syrien und den USA. Christiane Mudra beleuchtet dabei Menschenrechtsverletzungen durch die Stasi, menschenrechtswidrige Exporte aus Deutschland in despotische Staaten bis hin zu Fällen von jahrelanger ungerechtfertigter Überwachung durch den Verfassungsschutz und die jüngsten Enthüllungen über die NSA. Wegen des begrenzten Platzangebots ist eine Anmeldung an die Mailadresse yoU.turn@gmx.de erforderlich.
Um 17 Uhr liest der ehemalige Häftling Peter Hampe aus seiner Biografie „Die DDR – mein Absurdistan“. Im Buch beschreibt Hampe, was ihn 1985 zum Verlassen der DDR bewegte – und was er nach dem Mauerfall 1991 bei der Einsicht in seine Stasi-Akte fand.
Um 19 Uhr stellt der Autor und Journalist Martin Ahrends sein Buch „Mein Vater hat mich verraten – Das Wirken der Stasi in Familien“ vor. Ahrends hat dafür sowohl Menschen befragt, die vom Verrat in der eigenen Familie betroffen waren, als auch solche, die mit der Staatssicherheit zusammengearbeitet haben. Seine Geschichten berichten vom „sozialen Gift“ dieser Eingriffe, die keine Einzelfälle und nicht nur Privatsache sind und an deren Folgen Menschen heute noch leiden. Ahrends diskutiert nach der Lesung mit Petra Morawe, die als Bürgerberaterin bei der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur arbeitet. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung von Saxofonist Ralf Benschu und Pianist Andreas Schulte. jaha
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