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Drohnen dürfen künftig nicht mehr über Gefängnissen, Wohngebieten oder Kraftwerken fliegen.

© Julian Stratenschulte/dpa

Kommentar: Feuer frei!

Sssssssss - PNN-Autor Thorsten Metzner regt sich über nervende Voyeur-Drohnen über Potsdam auf.

Stand:

Ssssssssssssssss. Plötzlich ist es in der Luft, dieses penetrante Geräusch, das da irgendwoher von oben am Himmel über Potsdam kommt. Sonnenschein, Vogelgezwitscher, man genießt auf der Terrasse mit der Familie das Frühstück, und auf einmal diese Attacke: Ssssssssssssssssssssss. Eine Mücke ist es nicht. Dafür ist es zu laut, zu weit weg. Aber es klingt ähnlich, ein Sirren, höhere Tonlage, monoton, ohne Pause. Sssssssssssssss. Aha, Lärmquelle geortet. Da fliegt ja so ein seltsames Ding, ein kleiner schwarzer Punkt. Sssssssssssssss. Klar, es muss eine dieser Drohnen sein. Das sind diese Dinger, die bisher, schlimm genug, in Kriegsgebieten der Welt zu Spionagezwecken umherflogen. Neuerdings bewegen sie sich immer öfter im fotografisch-voyeuristischen Kampfeinsatz über Potsdam. Sightseeing aus der Luft, weil das Welterbe mit den Parks und Schlössern, mit dem Holländischen Viertel und der Kolonie Alexandrowka natürlich auch von oben schön aussieht? Spannerei, was die Leute da in ihren Höfen und Gärten, auf ihren Balkonen und Terrassen gerade so treiben? Promi-Watching? Eine Minute. Zwei Minuten. Sssssssssssss. Mir reicht’s. Versuchte Körperverletzung, klarer Fall, Notwehr also legitim. Plötzlich wieder Stille. Das nächste Mal nehme ich das Luftgewehr.

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