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Landeshauptstadt: Feuerwache: Alarmzentrum der Region

Regionalleitstelle Nordwest in Betrieb genommen / 2010 Dienstleister für 500 000 Einwohner

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Innenstadt – In der Feuerwache an der Werner-Seelenbinder-Straße laufen ab heute die Fäden für den Brand- und Katastrophenschutz sowie den Rettungsdienst in Potsdam und dem Landkreis Havelland zusammen. Mit einem feierlichen Knopfdruck ging das erweiterte Alarmsystem gestern in Betrieb.

„Es tut den Landkreisen einmal gut, ihre Landeshauptstadt zu stärken“, sagte Burkhard Schröder, Landrat im Havelland. Er verhehle nicht, dass es am Anfang Bedenken gab, ob das System funktionieren und ob es für die Beschäftigten nicht eine unzumutbare Härte sein würde. Durch „produktive Verhandlungen“ und den Bau eines neuen Sendemastes gab es am Ende Gewissheit, dass die „Regionalleitstelle Nordwest“, so der neue Name, sinnvoll sei. Die Mitarbeiter aus dem Havelland hätten zwar längere Anfahrtswege, doch am Ende würde ein „Kosteneffekt“ erzielt. Oberbürgermeister Jann Jakobs spricht von 27 Prozent, um welche die Kosten nach Abschluss aller Baustufen reduziert werden könnten. Die Alarm-Vereinigung zwischen dem Landkreis Havelland und der Landeshauptstadt sei die erste Etappe, später würden sich Prignitz und Ostprignitz-Ruppin anschließen. Die verantwortlichen Landräte Hans Lange und Christian Gilde drückten gestern mit auf den roten Startknopf. Fachbereichsleiter Wolfgang Hülsebeck kündigte an, dass die Leitstelle wie die gesamte Feuerwache Ende 2009 aus der Werner-Seelenbinder-Straße in den dann fertigen Neubau zwischen Türkstraße und Holzmarktstraße einziehen werde.

„Alles läuft genauso schnell wie bisher“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs, aber es gebe erheblich „Effekte“. Der größte liege im Personalbereich. Gegenwärtig beschäftigen die vier Regionalleitstellen 47 Disponenten. Wenn alles fertig ist, sind nur noch 30 Leitstellen-Disponenten erforderlich. Das Sicherheitsniveau soll darunter nicht leiden, versichern die Verantwortlichen. Für Potsdam reduziert sich der finanzielle Aufwand von 867 000 Euro im Jahr 2006 auf 626 000 Euro im Jahr 2011. Der Personalabbau erfolge laut Jakobs „sozialverträglich“ und gehe einher mit der Reduzierung der Mitarbeiterzahl durch das Erreichen der Altersgrenzen.

Im Jahre 2010 ist die Leitstelle der Potsdamer Feuerwache für den Rettungsdienst sowie den Brand- und Katastrophenschutz von 500 000 Einwohnern verantwortlich. Für die Modernisierung und Erweiterung der Potsdamer Leitstelle hat die Stadt technische Anlagen sowie Hard- und Software im Wert von 420 000 Euro angemietet beziehungsweise beschafft. Sie sollen am neuen Standort in der Holzmarktstraße weiter Verwendung finden.

Die Potsdamer Leitstelle ist eine von fünf im Land Brandenburg. Um zu sichern, dass diese sich gegenseitig unterstützen, stellt die Landesregierung in einem Förderprogramm jährlich zwei Millionen Euro bereit. So ist zum Beispiel gesichert, dass beim Ausfall einer Leitstelle die anderen diese reibungslos vertreten können. „Der Ruf zur Feuerwehr kommt immer an“, versichert Hülsebeck.

Günter Schenke

Günter Schenke

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