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Landeshauptstadt: Feuerwehr zieht um

Neues Quartier in der Holzmarktstraße ist fertig

Von Peer Straube

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Innenstadt - Der Wachwechsel hat begonnen. Seit gestern zieht die Potsdamer Feuerwehr aus ihrem alten Quartier in der Werner-Seelenbinder-Straße in den Neubau am Havelufer in der Holzmarktstraße. Das feuerrote 20-Millionen- Euro-Objekt neben der Humboldtbrücke ist fast fertig, die Handwerker verpassen den Räumen derzeit den letzten Schliff.

Viel zu sehen ist vom Umzug allerdings noch nicht: Ein paar Schreibtische in den Büros und noch in Folie verpackte Drehstühle. Jene, die jetzt schon in die Holzmarkstraße wechseln, löschen keine Brände. „Aus logistischen Gründen“, sagte Feuerwehr-Chef Wolfgang Hülsebeck gestern den PNN, „zieht zunächst die Verwaltung um.“ Rund 25 Mitarbeiter betreffe das. Sie bilden die „Vorhut“, bis Silvester sollen alle im neuen Feuerwehr-Hauptquartier sitzen.

Ab der ersten Januarwoche folgt dann das schwere Gerät: Löschfahrzeuge, Technik und die nötige Ausstattung. Da die Erneuerung der Holzmarktstraße bis auf Pflasterungsarbeiten der Gehwege praktisch abgeschlossen ist, kann der Fuhrpark dann bereits über den Haupteingang der Wache einrücken. Bis Mitte Januar soll der Umzug beendet sein, so Hülsebeck. Dann werde die Feuerwache nebst Regionalleitstelle eröffnet, die zentral die Einsätze in der Landeshauptstadt und Nordwest-Brandenburgs koordinieren soll. Bekanntlich hat sich Potsdam mit den Landkreisen Havelland, Prignitz und Ostprignitz-Ruppin zusammengetan, die jeweils ihr Scherflein an Personal und Geld beisteuern. Auf diese Weise sollen Kosten gespart werden. Die Havelländer verstärken das Potsdamer Personal bereits seit Februar 2008, Prignitz und Ostprignitz-Ruppin kommen im Laufe des Jahres hinzu, sagte Hülsebeck. Dann wird die Leitstelle ein Einzugsgebiet mit rund einer halben Million Menschen abdecken.

Mit dem Bau der neuen Feuerwache war vor zwei Jahren begonnen worden. Es ist das größte Bauvorhaben des Kommunalen Immobilienservices (KIS), der dafür einen Kredit über 19,3 Millionen Euro aufgenommen hat. Herzstück ist eine 90 Meter lange und 30 Meter breite, stützenfreie Fahrzeughalle. Allein 36 Löschzüge finden in ihr Platz. Neben vier weiteren Hallen wird sie den Fuhrpark beherbergen. Zur Erholung stehen den Kameraden Ruheräume zur Verfügung, es gibt eine Turnhalle, einen Sport- und einen Grillplatz sowie einen eigenen Anleger für die fünf Boote der DRK-Rettungswacht. Einige Werkstätten sowie ein lichtloser Übungsraum, in dem unter Zugabe von künstlichem Rauch der Einsatz unter Extrembedingungen geprobt werden kann, ergänzen die Ausstattung. Um die Höhe des 25 Meter hohen Schlauchturms hatte es Streit gegeben. Denkmalpfleger hatten eine Abstockung um zwei Geschosse durchgesetzt, damit Sichtbeziehungen erhalten bleiben.

Peer Straube

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