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Landeshauptstadt: Filmmuseum erhielt Preis für „herausragende Kooperation“

Das Preisgeld über 5000 Euro wird in die Ausstattung des Kinos fließen/ Filmmuseum akquiriert jährlich bis zu 100 000 Euro durch Zusammenschlüsse

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Innenstadt - Das Filmmuseum Potsdam ist mit dem Kinopreis 2008 des Kinemathekverbundes in Deutschland „für herausragende lokale Kooperationen“ ausgezeichnet worden. Der mit 5000 Euro dotierte Preis wurde am Samstagabend im Berliner Filmmuseum am Potsdamer Platz verliehen. Die Jury betonte dazu nach Angaben des Bundesverbandes kommunale Filmarbeit, das Filmmuseum Potsdam finde „in einem nach wie vor schwierigen kulturellen Umfeld am Rande der Mega-Kulturmetropole“ einen eigenständigen Weg, „Kultur am Ort für die Menschen des Ortes zu machen“. Dies führe unter anderem zu Veranstaltungen wie dem „Potsdamer Filmgespräch“, den libanesischen Filmtagen oder Abenden in Zusammenarbeit mit dem militärgeschichtlichen Forschungsamt.

Ohne solche Zusammenschlüsse sei ein qualitätsvolles Kinoprogramm nicht zu machen, erklärte Christine Handke, Pressesprecherin des Preisträgers, auf PNN-Nachfrage. Für die komplette Jahresbespielung des Kinos stünden dem Filmmuseum schon seit Jahren insgesamt 50 000 Euro jährlich zur Verfügung. „Nur durch die verschiedenen Partner wie Stiftungen und Förderinstitutionen“ gelinge eine jährliche Aufstockung des Budgets zwischen 50000 und 100000 Euro. Den mit 5000 Euro dotierten Sonderpreis hatte am Samstag die ehemalige Programmchefin und jetzige Leiterin der Sammlung Filmmuseum, Dorett Molitor, entgegengenommen. Der Preis sei auch auf ihr großes Engagement zurückzuführen. Und, ja, „wir haben ihn uns verdient“, sagte Christine Handke ganz unbescheiden. Sie erinnerte zum Beispiel an die Veranstaltungsreihe „Work in Progress“, in der sich das Filmmuseum dem Thema „Zukunft Arbeit“ angenommen hatte. Dazu habe es einen Zusammenschluss mit der Stiftung Deutsche Kinematheken, der Landeszentrale für Politische Bildung und der Fachhochschule Potsdam gegeben.

Das gewonnene Preisgeld werde vor allem in neue Kinotechnik fließen. Man sei bemüht, im hauseigenen Vorführsaal immer die neueste Technik zu haben. „Das ist in einer schnelllebigen Zeit wie der unsrigen gar nicht so einfach und mit hohen Kosten verbunden“, sagte die Museumssprecherin. Erst im vergangenen Jahr habe das Filmmuseum mit Mitteln des Kulturministeriums die Bestuhlung im Kinosaal erneuert, so Handke.

Insgesamt wurden am Samstag zwölf kommunale Kinos in vier nach Ortsgrößen gestaffelten Kategorien für ihre herausragenden Jahresprogramme prämiert. Die Hauptpreise sind mit 4000 Euro dotiert. Auch 2007 hätten die Kommunalen Kinos große Neugier für die anspruchsvolle Filmkunst bewiesen, hieß es. Dadurch hätten viele Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme „abseits des Mainstreams, die sonst kaum Chancen hätten“, in den Städten laufen können. Allerdings sollten diese Kinos auch von den jeweiligen Kommunen „belohnt“ und besser ausgestattet werden, forderte der Kinematheksverbund, dem Archive, Kinematheken und Filmmuseen angehören. Die diesjährigen Haupt-Preisträger sind in der Kategorie I (Städte ab 250000 Einwohner) das B-Movie in Hamburg, in der Kategorie II (130 000 bis 250 000 Einwohner) das Kommunale Kino Freiburg und in der Kategorie III (50 000 bis 130 000 Einwohner) das Kommunale Kino im „mon ami“ in Weimar. In der Kategorie IV (bis 50 000 Einwohner) gab es keinen ersten Preis, den zweiten Preis gewann das Kommunale Kino Singen, „Weitwinkel“. (mit dpa)

Nicola Klusemann

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