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Vorsicht Baustelle. Vor allem der Brandschutz muss erneuert werden.

©  A. Klaer

Landeshauptstadt: Filmmuseum eröffnet erst Ende Oktober

Die Sanierung des alten Marstalls verzögert sich erneut – bereits zweimal wurde die Eröffnung verschoben

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Innenstadt - Die Eröffnung des Filmmuseums verschiebt sich abermals. Statt im September wird das Haus nun am 25. Oktober seine Türen wieder öffnen, wie ein Sprecher des Hauses am gestrigen Freitag bestätigte. Grund sei, dass die Schlösserstiftung als Eigentümerin des Gebäudes später als erhofft mit der Sanierung fertig werde. Erst Ende Juli kann das Team des Filmmuseums das Haus wieder in Beschlag nehmen. Dann müssen noch die Büros gestrichen und die Ausstellungen eingerichtet werden. „Eine Eröffnung im September hätte uns doch sehr unter Zeitdruck gesetzt, sagte der Sprecher.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Wiedereröffnung des Filmmuseums verschoben wird. Zunächst sollte es schon im Februar 2014 so weit sein, doch dann machten veraltete Rohre der Schlösserstiftung einen Strich durch die Rechnung – der Eröffnungstermin wurde auf Mai verschoben. Ende vergangenen Jahres traten erneut Pobleme auf: Das Dach über dem Foyer stellte sich als weitaus maroder als ursprünglich angenommen heraus. Besonders eindrücklich zeigte sich dies, als Sturmtief „Xaver“ über Potsdam wütete und es in das Foyer regnete. Das Dach muss deshalb nicht nur saniert, sondern komplett ersetzt werden.

Schon seit März 2013 ist das Filmmuseum wegen der Sanierungsarbeiten geschlossen. Vor allem der Brandschutz des 140 Meter langen Gebäudes an der Breiten Straße muss erneuert werden. Dafür ist zum Beispiel aus dem Foyer die deckenhohe Glaswand verschwunden und der ovale Deckendurchbruch geschlossen worden.

Finanziert wird die Sanierung von der Schlösserstiftung, mittlerweile geht diese von 2,3 statt der einst geplanten 1,5 Millionen Euro aus. Doch auch für das Filmmuseum stellen die Arbeiten eine große finanzielle Belastung dar, wie Sprecherin Christine Handke sagt. Rund 300 000 Euro kosten Umzug und Einlagerung der mehr als 500 Exponate im Depot im Stadtteil Bornstedt. Hinzu kommen die Einnahmeeinbußen wegen der fehlenden Besucher – nun bis Ende Oktober. Zunächst war das Museum von mehr als 200 000 Euro ausgegangen. „Nun fällt aber fast die ganze zusätzliche Besuchersaison weg“, so Handke.

Wenn das Museum seine Tore wieder öffnet, soll eine neue Familienausstellung Gäste anziehen. Die Schau „Die Abenteuer des jungen Marco Polo“ knüpft an die gleichnamige TV-Serie an, die gerade im Kinderkanal KiKA ausgestrahlt wurde. Die Besucher werden durch verschiedene Szenen geführt, die in mehreren Räumen aufgebaut werden: ein venezianischer Palast, ein orientalischer Bazar, eine Wüstenlandschaft und eine mongolische Jurte. Dort soll es mehrere Mitmach-Stationen geben, zum Beispiel können Kinder im Palast mit unsichtbarer Tinte schreiben, sich auf dem Basar die Karten legen lassen oder an orientalischen Gewürzen schnuppern. Höhepunkt ist eine Animationswerkstatt in der mongolischen Jurte. Ebenfalls mit dem Neustart im Oktober soll auch eine Retrospektive zur Geschichte des 3D-Films starten. Anlass ist die Ausstattung des Kinos im Filmmuseum mit neuester 3D-Projektionstechnik.

Wenn nicht der Streit mit dem Architekten des Museums, Georg Kohlmaier, zu weiteren Verzögerungen führt. Er wirft der Stiftung vor, mit den baulichen Veränderungen sein Urheberrecht verletzt zu haben. Der Berliner Architekt droht, vor Gericht zu ziehen und den Baufortgang juristisch stoppen zu lassen. Eine Einigung ist derzeit nicht in Sicht, so Stiftungssprecher Frank Kallensee. Aufgrund der neuen Brandschutzbestimmungen habe die Stiftung keine Wahl. „Für uns geht die Sicherheit der Besucher vor.“ M. van der Kraats/K. Wiechers

M. van der Kraats, K. Wiechers

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