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Landeshauptstadt: Filmpark macht jetzt Radio, Film und Fernsehen

Closed-Set-Politik von Studio Babelsberg zwingt Themenpark zu eigenen Wegen

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Closed-Set-Politik von Studio Babelsberg zwingt Themenpark zu eigenen Wegen Von Nicola Klusemann Babelsberg - Mit einer wieder aufgelegten Familienkarte, einem neuen Film für das 4D-Actionkino, einem sieben Monate alten Löwenbaby sowie einigen noch im Aufbau befindlichen Projekten startet der Filmpark Babelsberg am morgigen Mittwoch in seine 13. Saison. Die alte Idee, die Film-und Fernsehproduktionen aus der benachbarten Filmstadt im Themenpark erlebbar zu machen, sei mit der Übernahme von Studio Babelsberg im vergangenen Jahr schwerer umsetzbar geworden, bedauerte der Filmpark- Chef Friedhelm Schatz auf einer gestrigen Pressekonferenz. Die neuen Gesellschafter Carl Woebcken und Christoph Fisser verfolgten eine Closed-Set-Politik, die internationale Produktionen und vor allem Filmemacher aus Übersee verlangten, zeigte sich Schatz verständnisvoll. Für die Öffentlichkeit unzugänglich bliebe seitdem auch das Set der Daily-Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“. Auf diese neue Situation habe sich der Filmpark nun eingestellt, kündigte Friedhelm Schatz an. „Wenn wir nicht in die Produktionen hineinkommen, machen wir sie eben selbst.“ So plane er, überall dort als Ko-Produzent aufzutreten, wo „die Bühne Filmpark Babelsberg bespielt wird“. Ab Juni werde beispielsweise das Unternehmen ProVobis in sechs mal 45 Minuten Deutschlands Nachwuchskomiker vorstellen, moderiert von einem Alteingesessenen der Spaßbranche. Produktionsort sei das im vergangenen Jahr im Park eröffnete Studio 1 – die 500 Zuschauer pro Sendung seien Filmpark-Besucher. Des weiteren gehe ab Herbst ein Kino-Magazin für den Raum Berlin-Brandenburg auf Sendung, das die Dekorationen und Schauwerkstätten auf dem Gelände nutze, zählte der Filmpark-Chef auf. Insgesamt werde man als Ko-Produzent bei einem Spielfilm und drei bis vier Fernsehproduktionen dabei sein. Zu den erlebbaren Medien gehöre auch das bereits angekündigte Kinderradio, das seinen Probebetrieb pünktlich zum Kindertag am 1. Juni aufnehmen soll. Die 20 Radiomacher sitzen in einem als Ghetto-Blaster gestalteten Haus neben dem Sandmann-Studio und senden offiziell ab 6. August fünfzehn Stunden täglich auf der Frequenz 106,8 MHz. Auch hierbei seien Publikum und Studiogäste unbedingt erwünscht, so der Filmparkchef. Die Saison 2006 stehe im Zeichen des Filmnachwuchses, sagte Schatz. Er wolle die Zusammenarbeit mit der gleich nebenan ansässigen Hochschule für Film- und Fernsehen „Konrad Wolf“ verstärken und auch das Internationale Studentenfilmfestival „SehSüchte“ wieder zurück auf das Gelände der Filmstadt Babelsberg holen. Auch an der Weiterentwicklung des eigenen rund 15 Hektar großen Areals arbeitet der Filmpark-Chef. Der so genannte Masterplan, auf dem die künftigen Bauvorhaben inklusive der 5000 Besucher fassenden Metropolis-Mehrzweckhalle verzeichnet sind, befinde sich im Geschäftsgang der Verwaltung. In der Mai-Sitzung der Stadtverordneten soll der Entwurf, der von Architektur-Studenten aus Potsdam und Aachen entwickelt wurde, eingebracht werden. Erst wenn der Beschluss der politischen Gremien vorliege, so Schatz, verrate er Details.

Nicola Klusemann

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