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Landeshauptstadt: Filmuni ab Herbst 2011?

HFF-Präsident Wiedemann arbeitet an Konzept

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Dieter Wiedemann, Präsident der Babelsberger Hochschule für Film und Fernsehen (HFF), hat in diesem Jahr den Kopf nicht frei für die Filmkunst auf der Berlinale. Er arbeitet unter Hochdruck daran, die HFF zu Deutschlands erster Filmuniversität zu machen. Im Sommer werde das brandenburgische Kulturministerium über den Antrag der Hochschule entscheiden, sagte Wiedemann am Samstagabend auf dem Berlinale-Empfang des Medienboards. Das bedeute, bis April, spätestens Mai müsse das Bewerbungspapier der HFF fertig sein.

Daran arbeitet seit Mitte Oktober 2010 ein sechsköpfiges Gründungskuratorium. Ihm gehören unter anderen Ufa-Geschäftsführer Wolf Bauer, der Vorsitzende des Landeshochschulrates Rolf Emmermann, die Präsidentin der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK), Barbara Straka und der Rektor der Bauhaus Universität Weimar, Gerd Zimmermann, an.

Laut Wiedemann gehe es derzeit darum, Vorteile und Alleinstellungsmerkmale der HFF herauszuarbeiten. Gleichzeitig werde untersucht, welche Studienangebote fehlten. Das letzte Wort zur Filmuniversität wird die neue Kulturministerin des Landes haben: Am 23. Februar tritt Sabine Kunst (parteilos) ihr Amt an. Kunst war zuvor Präsidentin der Universität Potsdam. Damit stehe die Entscheidung über die Film-Uni unter neuen Vorzeichen, so Wiedemann: „Frau Kunst kennt sich gut aus.“ Der HFF-Chef hofft, mit seinem Konzept zu überzeugen: „Es wäre schön, wenn wir das neue Studienjahr ab Herbst 2011 als Filmuniversität beginnen könnten – oder als Filmuni in Gründung mit zwei oder drei Jahren Zeit, alle Anforderungen zu erfüllen.“

Während Wiedemann zur Berlinale die Filmuni-Botschaft verbreitet, zeigen seine Studenten ihr Können (PNN berichteten). In der „Perspektive deutsches Kino“ läuft „Digame“ von Josephine Frydetzki, die „Generation 14plus-Kurzfilme“ zeigt „Chica XX Mujer“ von Isabell uba und im „Kulinarischen Kino“ kann „Sunday Menu“ von Alisa Anh Kotmair genossen werden. Wiedemann hat beobachtet, dass seine Studenten sich wieder mehr „Zeitthemen“ widmeten. So befinde sich gerade der Diplomfilm „Kriegerin“ in der Fertigstellung. Unter Regie von David Wnendt untersucht er, warum in der rechten Szene zunehmend Mädchen und Frauen aktiv werden. Hohe Erwartungen hegt Wiedemann an den Abschlussfilm des HFF-Regiestudenten Christian Klandt. Im Sommer soll „Little Thirteen“ (Arbeitstitel) gedreht werden, produziert wird der Film unter anderem von X-Filme unter Leitung von Stefan Arndt. Klandt hatte bereits 2008 für seinen Film „Weltstadt“ zahlreiche Preise erhalten. Der in Beeskow aufgewachsene Klandt setzt sich darin mit einem Verbrechen in seiner Heimatstadt auseinander: Im Jahr 2004 überfielen zwei Jugendliche einen schlafenden Obdachlosen und stecken ihn anschließend in Brand. SCH

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