Landeshauptstadt: Finanzierung für Schutz gegen Amokläufer unklar
Neuer Kreiselternrat: Schulen sorgen sich um Maßnahmen gegen Gewalttaten und Sanierungsstau
Stand:
An Potsdamer Schulen besteht offenbar Unsicherheit darüber, wie die Präventionsmaßnahmen gegen Amokläufe bezahlt werden sollen. Das wurde jüngst auf der konstituierenden Sitzung des neu gewählten Kreiselternrates deutlich, so Vorstandsmitglied Andreas Menzel in einer Pressemitteilung.
Das Verhalten in Notsituationen in Schulen ist im Land Brandenburg neuerdings durch Handlungsempfehlungen des Bildungsministeriums geregelt; diese wurden Ende August ausgereicht. Aus den Empfehlungen sollen die Schulen individuell Notfallpläne erarbeiten. Für den Fall eines Amoklaufs wird empfohlen, ein Codewort für einen internen Notruf zu vereinbaren. Damit dies umgesetzt werden kann, müssen die Schulen jedoch beispielsweise mit Lautsprecheranlagen ausgestattet sein.
Unwillen gibt es im neuen Kreiselternrat laut Menzel außerdem über die „schleppenden Investitionen“ bei der Sanierung von Schulen. Jüngst hätten an einer Schule die Toiletten wegen baulicher Mängel gesperrt werden müssen. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) soll deshalb dem Kreiselternrat in einer der nächsten Sitzungen die Umsetzung des Investitionsprogramms der Stadt für Schulen und Kitas erläutern.
Vertreter der sogenannten Ersatzschulen – Schulen in freier Trägerschaft – bemängelten, dass sie im Kreiselternrat nur beratende Stimme haben. Dies sieht nach Angaben von Vorstandsmitglied Menzel das brandenburgische Schulgesetz so vor. Angesichts der wachsenden Zahl von Schulen in freier Trägerschaft müsse das Schulgesetz geändert werden, so die Vertreter der 15 freien Schulen in Potsdam. Dafür müsste es allerdings bei einer Gesetzesnovellierung auch eine Mehrheit im Landtag geben.
In den Potsdamer Kreiselternrat, der alle zwei Jahre neu bestimmt wird, schicken alle 37 Potsdamer Schulen – 17 Grundschulen, vier Oberschulen, fünf Gesamtschulen, vier Gymnasien, vier Förderschulen und drei Oberstufenzentren – einen Elternvertreter. Als Sprecher des Kreiselternrats ist bereits zum dritten Mal Markus Kobler gewählt worden; Vorstandsmitglieder sind Daniela Trapkowski, Gerd Weidel sowie Andreas Menzel. SCH
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: