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Landeshauptstadt: Finanzierung gesichert
Schlösserstiftung erhält von Bund, Berlin und Brandenburg mehr als 128 Millionen Euro bis 2012
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Sanssouci - Die finanzielle Zukunft der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg ist gesichert. Das Brandenburger Kabinett machte am Dienstag den Weg frei für die Unterzeichnung des neuen Abkommens zwischen Brandenburg, Berlin und dem Bund. Demnach erhalte die Schlösserstiftung bis 2012 etwa 128,4 Millionen Euro von den Stiftungseignern Brandenburg, Berlin und dem Bund. Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) zeigte sich erfreut, „dass die erfolgreiche Arbeit der Stiftung auch für die kommenden Jahre abgesichert ist und sich Millionen von Besuchern weiter am historischen Erbe erfreuen können“. Nach Angaben ihres Ministeriums soll das Abkommen Anfang 2009 unterzeichnet werden.
Jährlich 11,7 Millionen Euro will das Land Brandenburg geben, der Bund beteiligt sich mit 13,8 Millionen Euro und von Berlin werden 6,6 Millionen Euro eingebracht, teilte Regierungssprecher Thomas Braune am Dienstag mit. Stiftungs- Direktor Hartmut Dorgerloh hatte bereits im Sommer an Bund und Länder appelliert, die Finanzierungsvereinbarung für die Zeit bis mindestens 2012 möglichst schnell zu schließen. Diese müsse auch klare Perspektiven darüber hinaus eröffnen. Die Schlösserstiftung hatte in einem „Masterplan“ die Kosten für die dringendsten Investitionen der nächsten zehn Jahre auf 285 Millionen Euro beziffert. Der Bund hatte dafür ein zusätzliches Sonderfinanzierungsprogramm in Höhe vom 80 Millionen Euro, aufgeteilt in Zehnjahreshäppchen, angekündigt. Inzwischen hat die Schlösserstiftung zusätzliche Mittel aus dem Energieeinsparprogramm des Bundes bekommen und will auch aus dem Sonderfonds für Unesco-Welterbestätten in Deutschland profitieren. Dafür stehen laut Bundesminister Wolfgang Tiefensee (SPD) 150 Millionen Euro in fünf Jahren zu Verfügung. Das Programm startet bereits im kommenden Jahr, bis März müssen die Förderanträger eingereicht werden.
Wie knifflig die Situation um einige Schlösser der Stiftung ist, haben die Besucher anfangs des Jahres zu spüren bekommen. Im Februar sind der Marmorsaal und der Grottensaal, zwei Hauptattraktionen im Neuen Palais von Sanssouci, für die Besucher gesperrt worden. Zu dieser Sofortreaktion sah sich die Schlösserstiftung gezwungen, nachdem Zweifel an der Tragfähigkeit der Fußböden aufgekommen sind. Bei der Freilegung von Balkenlagen der Großen Kammer, des damals in Restaurierung befindlichen Vorzimmers zum Marmorsaal, habe ein Gutachter schwerwiegende Holzschäden festgestellt, die auch die beiden Prunksäle betreffen könnten. Der Befall durch Holzpilze (Hausschwamm) in fast allen Gebäudeteilen des Neuen Palais stellt ein Kardinalproblem bei der Sanierung des größten Potsdamer Königsschlosses dar, deren Kosten inzwischen auf 140 Millionen Euro geschätzt werden. Aus den Sondermitteln in Höhe von 80 Millionen Euro soll bis 2012 eine Teilrestaurierung erreicht werden, um das Schloss als zentralen Ort der Veranstaltungen zum 300. Geburtstag des bedeutendsten Preußenkönigs Friedrich II. nutzen zu können.
Im Jahr 2007 haben mehr als 2,2 Millionen Besucher die Schlösser der Stiftung besucht. Mit etwa 350 000 Besuchern stand Sanssouci erneut an der Spitze der Beliebtheitsskala. Etwa 14 Millionen Euro verzeichnete die Stiftung an Einnahmen aus Eintrittsgelder sowie Verpachtungen und Vermietungen. „Bis 2012 wollen wir die Zahl der zahlenden Besucher auf 2,8 Millionen steigern“, hatte Dorgerloh damals angekündigt.
Die preußischen Schlösser waren nach 1918 verstaatlicht worden. Heute verwaltet die Schlösserstiftung über 150 historische Bauten und rund 800 Hektar Gärten und Parks in Brandenburg und Berlin, darunter Schloss und Park Sanssouci. pst
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