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Sicher. Die „Fiberio“-Touchscreen überprüft die Fingerabrdrücke permanent.

© HPI

Landeshauptstadt: Finger fertig

HPI-Forscher entwickeln sichere Authentifizierung

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Das Unterschreiben von Bausparverträgen oder das Geldabheben mit Geheimzahl bei der Bank dürfte schon bald Geschichte sein. Zumindest technologisch haben Forscher des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts (HPI) nun die Voraussetzung dafür geschaffen, dass in Zukunft alles via Touchscreen verhandelt werden kann. Denn die Wissenschaftler des Fachgebiets Human Computer Interaction haben die erste berührungssensitive Tischplatte entwickelt, deren Display gleichzeitig Bilder anzeigen und Fingerabdrücke erkennen kann. So wird die Authentifizierung von Personen etwa an einem Tisch mit integriertem Touchscreen automatisch möglich sein.

Das neue System, das mit Glasfaser-Technologie und Rückprojektion arbeitet, wurde von seinen Erfindern Professor Patrick Baudisch und dem Doktorand Christian Holz „Fiberio“ benannt. „Es kann alle Computernutzer auf unauffällige und sichere Weise bei jeder Berührung identifizieren, mit der sie auf einer Multitouch-Oberfläche eine Aktivität in Gang setzen“, erklärte ein Sprecher des HPI. Eine solche biometrische Authentifizierung könne zum Beispiel von Bedeutung werden, wenn verschiedene Nutzer mit unterschiedlichen Kompetenzen am selben Arbeitsplatz digitale Dokumente bearbeiten sollen. Die Entwickler erklären die Vorteile am Beispiel der Arbeitsvorgänge in einer Bankfiliale. So könne „Fiberio“ etwa erkennen, dass von zwei Bankmitarbeitern, die mit dem System arbeiten, nur der Manager die Berechtigung habe, angezeigte Zahlungsanweisungen in bestimmter Höhe freizugeben, nicht aber der Sachbearbeiter. Nach Ansicht seiner Entwickler gewährleiste das HPI-System erstmals wirkliche Sicherheit in einem Multitouch-System. Denn „Fiberio“ authentifiziere die Benutzer im Gegensatz zu bereits bestehenden Systemen nur für die Interaktion, die gerade ausgeführt wird: „Da sich die Authentifizierung immer nur auf das eine Objekt bezieht, das der Benutzer gerade berührt, wird das Risiko eines unbefugten Zugriffs ausgeschlossen.“

Christian Holz und Patrick Baudisch werden „Fiberio“ Anfang Oktober auf einer wissenschaftlichen Konferenz in St. Andrews, Schottland, präsentieren. Einen ersten Eindruck bietet ein Youtube-Video (www.youtube.com/watch?v=p1a5yLzuTqA). Jan Kixmüller

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