Landeshauptstadt: Fliedergarten soll unter neuer Farbe aufblühen
Sekiz und Hartz-IV-Verein fordern zum „Einsteigen bitte“ auf / Neues Integrationsprojekt für psychisch Erkrankte
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Der Fliedergarten war unter Obhut des Hartz-IV-Betroffenen e.V. mit dem Vorsitzenden Jürgen Weber nicht so recht aufgeblüht. Im Gegenteil, in dem Garten am Pfingstberg hatten sich nach ersten Einätzen wieder Haufen von Gestrüpp, Gartenabfällen und anderer Unrat angesammelt. Nun soll er unter neuer Leitung aufblühen. Am Wochenende gingen die Jusos, die Jugendorganisation der SPD, zusammen mit Oberbürgermeister Jann Jakobs und der Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein (beide SPD) in Vorleistung.
Wicklein ist Vorsitzende des Selbsthilfe-, Kontakt- und Informationszentrums Sekiz. Der Verein will den Garten nun unter dem Motto „Einsteigen bitte“ als Integrationsprojekt für psychisch Erkrankte öffnen. Jakobs fungiert dabei als Schirmherr des Bündnisses gegen Depression und packte mit zu. „Man muss sehen, dass hier etwas passiert“, sagte er und mühte sich, eine Schubkarre voller Müll in den bereitstehenden Container zu kippen. Unterstützt wurde er von der SPD-Jugend Potsdams, die dem Unrat am Wochenende zu Werke ging. Die Arbeitsloseninitiative bleibt weiter unter den Hobbygärtnern. Damit die Aktion nicht wieder versandet, hat sich Sekiz die Psychiatrie des Klinikums Ernst von Bergmann und den Integrationsfachdienst als Partner gesucht und setzt generell auf fachkundige Anleitung und Öffentlichkeitsarbeit. So soll das Projekt am Donnerstag innerhalb der Aktionswoche „Depression und Arbeit“, 17 Uhr, in den Sekiz-Räumen vorgestellt werden. Dann wird es auch um das Sponsoring für eine Brunnenanlage im Garten, der im Moment noch ohne Wasseranschluss ist, und um einen Zaun gehen. Für den Brunnenbau gibt es bereits eine Vorplanung und einen Kostenvoranschlag. 4700 Euro würde das Brunnenbohren kosten. Für die Anlage eines Senkgarten nach Foersterschem Vorbild liegt ebenfalls eine Planzeichnung vor. Noch aber sieht das 6000 Quadratmeter große Gelände eher wie eine Berg- und Tal-Landschaft mit jeder Menge ungerodeter Baumstubben aus. Ein Schuppen ist vorhanden und soll später als Werkstatt dienen. Es fehlt jedoch eine Toilette und ein Aufenthaltsraum. Denn bei Regen nützt es wenig, dass der Toom-Baumarkt bereits eine Sitzgarnitur gespendet hat. dif
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