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Einfach weg. Nur wie? Wer spontan in den Süden fliegen will, hat es derzeit nicht leicht, das passende Angebot zu finden. Wer Kompromisse bei Flugtag, Flughafen und Reiseziel macht, kann in Potsdamer Reisebüros aber durchaus noch fündig werden.

©  Andreas Klaer

SOMMER IN POTSDAM: Flucht vor der Regenzeit

Potsdamer Reisebüros haben nur noch wenige Angebote für die Ferien. Ein Flughafenwechsel lohnt sich oft

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Der Potsdamer Sommer zeigt sich bisher vor allem wechselhaft. Viele Potsdamer ziehen es deshalb vor, in wärmere Gefilde zu entfliehen. Doch das ist derzeit gar nicht so einfach und kann auch teuer werden. Zumindest für die Zeit bis zum Ende der Schulferien seien kaum noch Reisen in wärmere Länder zu bekommen, heißt es in Potsdamer Reisebüros.

Die Kontingente seien weitgehend ausgebucht, sagt Wolfgang Ribbecke vom TUI-Reisecenter in der Dortustraße. Insbesondere die guten Flugzeiten seien praktisch vergeben. Wer dennoch auf die Schnelle eine Reise buchen möchte, müsse oft Kompromisse machen. Bei späten Abflug- und frühen Rückflugzeiten werden aus sieben Tagen effektiv fünf. Aber solche Angebote seien noch übrig. Außerdem gebe es Chancen für flexible Urlauber: Wer nicht auf ein bestimmtes Land oder einen bestimmten Abflugtag festgelegt ist, kann durchaus noch in den Süden starten.

Auch der Start von einem anderen Flughafen könne Vorteile bringen, insbesondere wenn in diesem Bundesland noch keine Schulferien sind, so Anja Reinsch vom Reisebüro Travelstar in der Brandenburger Straße. Selbst der vergleichsweise kurze Weg nach Leipzig ermögliche andere Flugverbindungen als von den Berliner Flughäfen. Die Mehrkosten für die Fahrt zum Flughafen können sich durch einen billigeren Flug wieder ausgleichen. Doch auch in Leipzig wird es mit dem Ferienstart in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ab Montag enger. Nur in Bayern und Baden-Württemberg beginnen die Schulferien später.

Es zählt also jeder Tag. Auch die Preise können in kurzer Zeit anziehen, so Christiane Zwicknagl vom Reisebüro Ltur in der Brandenburger Straße. Das Geschäft mit den Urlaubsreisen gehe gut. Die vergleichsweise frischen Sommertemperaturen beflügeln die Nachfrage. Bei den Potsdamern seien klassische Sommerreiseziele am Mittelmeer beliebt, so Zwicknagl. Auf den Balearen seien nur noch wenige Hotelbetten zu haben. Ebenfalls sehr beliebt sei die Türkei. Auch etwas preisgünstigere Ziele wie Bulgarien oder Kroatien seien gut nachgefragt.

„Richtige Last-Minute-Angebote zu sehr niedrigen Preisen gab es in den Schulferien eigentlich noch nie“, so Zwicknagl. In der Nebensaison gebe es noch Schnäppchen. Die Veranstalter hätten sich umgestellt, sagt Ribbecke. Früher hätten die Reiseveranstalter große Zimmer- und Flugkontingente eingekauft. „Was davon übrig blieb, wurde kurz vorher sehr preisgünstig angeboten“, so Ribbecke. Daraus entstand der Last-Minute-Markt. Heute seien die Veranstalter im Einkauf vorsichtiger. Bei hoher Nachfrage werde bei Hotels und Fluggesellschaften nachgekauft. So komme es zu einem Effekt wie bei einer Versteigerung, so Ribbecke. Kurz vor dem Reisestart sind die Preise am höchsten.

Auch der Branchenverband DRV ist mit den Geschäften sehr zufrieden. Nach dem Rekordjahr 2011 rechne man mit einem weiteren Umsatzwachstum von zwei bis drei Prozent. Insgesamt geben die deutschen Reiseweltmeister pro Jahr etwa 61 Milliarden Euro für Auslandreisen aus, so Verbandssprecher Torsten Schäfer. Ein regenreicher Sommer sei für gute Umsätze sicherlich hilfreich. Einige Reiseveranstalter hätten deshalb noch zusätzliche Flüge angeboten. Dennoch würden gut 40 Prozent der Reisenden ihre Sommerurlaube bis März buchen, so Schäfer. Dann gebe es oft Frühbucherrabatte und auch die volle Auswahl. Wer spontaner entscheide, müsse eben auch selbst flexibler sein.

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