Landeshauptstadt: Fluchtraum für Homosexuelle nicht nötig Anti-Homophobietag: Vereine für Akzeptanz
Innenstadt – Anlässlich des heutigen internationalen Tages gegen die Homophobie ruft der Verein „AndersArtig“ zusammen mit dem Verein lesbischer und schwuler Polizeibediensteter Berlin-Brandenburg zu mehr Akzeptanz gegenüber Lesben und Schwulen in Brandenburg auf. Opfer antihomosexueller Gewalt trauten sich oft nicht, Übergriffe bei der Polizei anzuzeigen, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung.
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Innenstadt – Anlässlich des heutigen internationalen Tages gegen die Homophobie ruft der Verein „AndersArtig“ zusammen mit dem Verein lesbischer und schwuler Polizeibediensteter Berlin-Brandenburg zu mehr Akzeptanz gegenüber Lesben und Schwulen in Brandenburg auf. Opfer antihomosexueller Gewalt trauten sich oft nicht, Übergriffe bei der Polizei anzuzeigen, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung. Der Grund: „Sie befürchten, dort diskriminiert zu werden.“ Die Dunkelziffer derartiger Fälle in Brandenburg sei „weit höher als angenommen“. Beide Vereine fordern die Unterstützung der Aufklärungsarbeit durch die Landesregierung.
Diese Arbeit ist eine der Aufgaben von Gabriele Kerntopf, der Leiterin der Landeskoordinierungsstelle für LesBiSchwule Belange. Seit 15 Jahren unterstützt sie zusammen mit Ehrenamtlern des Vereins „AndersArtig“ Jugendliche beim „Coming Out“, bei Problemen in der Familie oder in der Schule und bietet Aufklärungsprojekte für Schulen an. Basisstation der Arbeit ist die Gutenbergstraße 63. Dort bietet Kerntopf nicht nur anonyme Beratungen an. In den Räumen im Souterrain gibt es auch eine Mediathek, einen Seminarraum für Weiterbildungsangebote und das Café „Come In“. Dort können sich Jugendliche treffen oder im Internet surfen: „Zu Adressen, die sie zuhause nicht aufsuchen können“, wie Kerntopf erklärt. Damit gäbe es in Potsdam einen „geschützten Raum“, wo Jugendliche unter sich sein könnten, betont sie und widerspricht Carsten Bock von der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Tolerantes Brandenburg. Bock hatte jüngst eine „Fluchtwohnung“ für homosexuelle Jugendliche in Potsdam gefordert. Tatsächlich gebe es jährlich zwei bis drei Fälle, in denen Jugendliche nach ihrem Outing von den Eltern rausgeschmissen werden, bestätigt Gabriele Kerntopf. Eine Potsdamer Fluchtwohnung sei jedoch nicht notwendig. JaHa
Kontakt zu Gabriele Kerntopf unter Tel.: (0331) 20 19 888
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