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Landeshauptstadt: Fluglärmkommission: Potsdam zieht positive Bilanz

Flugverkehr weiter unter Beobachtung / Bürgerinitiativen halten an Klage gegen Verkehrsministerium fest

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Potsdam ist mit der Arbeit der Fluglärmkommission zufrieden. Bei der Sitzung am gestrigen Montag wurden die vom Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung festgelegten An- und Abflugrouten des Großflughafens BER den Mitgliedern im Detail vorgestellt. Die Landeshauptstadt sei bei ihrer positiven Bewertung geblieben, erklärte Lars Schmäh vom Bereich Umweltschutz, der gestern in Vertretung der Beigeordneten für Soziales, Jugend, Gesundheit, Ordnung und Umweltschutz Elona Müller-Preinesberger (parteilos) an der Sitzung teilnahm, auf PNN-Anfrage.

Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hatte bereits in der vergangenen Woche von einer „tragfähigen Entscheidung“ gesprochen. Da die Flugzeuge aufgrund der Entfernung zu Schönefeld bei den Abflügen bereits eine „relativ große Höhe“ über Potsdam aufwiesen, werde die Lärmbelastung „hoffentlich nur eine untergeordnete Rolle“ spielen, so Jakobs.

Gleichzeitig verwies die Beigeordnete Elona Müller-Preinesberger darauf, dass der Betrieb des deutlich näher am Potsdamer Stadtgebiet liegenden Flughafens Tegel im Juni beendet wird und die daraus resultierenden Belastungen für Potsdam wegfallen. Die Stadt werde die Auswirkungen des Flugverkehrs nach Eröffnung des Flughafens „genau beobachten“, betonte Müller-Preinesberger: „Wir hoffen, dass die Belastung in Potsdam, wo schon heute zahlreiche Flugzeuge im Anflug auf Tegel und Schönefeld in 900 Meter Höhe übers Stadtgebiet fliegen, nicht weiter zunimmt.“ Die Fluglärmkommission bleibt auch nach der Inbetriebnahme des Großflughafens BER bestehen.

Auch das Bündnis Berlin-Brandenburg gegen neue Flugrouten hatte von einer Verbesserung für Potsdam gesprochen: Im Vergleich zu den ursprünglichen Routen-Planungen gebe es nun pro Tag rund 170 Flüge weniger über den Gebieten Potsdam, Wannsee, Nikolassee, Spandau, Zeuthen, Lichtenrade und Mahlow Nord. Das Bündnis hält aber an der generellen Kritik am Standort Schönefeld als „falsch“ und „stadtnah“ fest und will seine Aktivitäten in Zukunft vor allem auf die Verhinderung einer dritten Startbahn richten. Auch die Klage der Bürgerinitiativen Potsdam, Zeuthen und Lichtenrade gegen das Bundesverkehrsministerium vor dem Bundesverwaltungsgericht werde weiter verfolgt. Die Bürgerinitiativen wollen damit die Anordnung der alten Flugrouten, die dem Planfeststellungsverfahren für das Schönefeld-Projekt zugrunde lagen, erreichen. jaha

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