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Landeshauptstadt: Forderung: Mehr Erinnerung an den 17. Juni 1953

Der Babelsberger Jürgen Graalfs wirft der Stadt Potsdam vor, den Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953 nicht hinreichend zu würdigen.

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Der Babelsberger Jürgen Graalfs wirft der Stadt Potsdam vor, den Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953 nicht hinreichend zu würdigen. An diesem Tag – das Ereignis jährt sich zum 60. Mal – nur ein Symposium zum Thema abzuhalten, sei als Landeshauptstadt nicht genug, sagte der Rechtsanwalt den PNN. Potsdam komme eine besondere Rolle zu: „Überall in diesem Land sind die Panzer gefahren.“ Die Sowjetarmee schlug den Aufstand blutig nieder, viele Menschen starben. Graalfs zufolge ist die friedliche Revolution von 1989 ohne den 17. Juni 1953 nicht zu verstehen. „Wir haben wenige Freiheitskämpfer in der deutschen Geschichte“, sagt Graalfs, und verweist darauf, dass am damaligen Bezirksgericht Potsdam zwei 18-Jährige aus Rathenow im Nachgang des Aufstandes zum Tode verurteilt worden seien. Er schlägt vor, mit einer Plakette am Gerichtsgebäude gegenüber dem Nauener Tor daran zu erinnern. Die Stadt teilte mit, sowohl die Plakette als auch die Benennung einer neuen Ringstraße auf dem Campus am Jungfernsee nach dem 17. Juni 1953 zu begrüßen, wenn auch beides bis zum 60. Jahrestag nicht zu realisieren sei. Am heutigen Donnerstag werde der Kulturausschuss informiert, wie ein Gedenken an den 17. Juni in der Gedenkstätte Lindenstraße 54 verankert werden könne. Graalfs sagte dazu, eine Erinnerung am Gericht bleibe nötig. Er würde das nötige Geld einwerben. gb

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