Homepage: Forscher gegen Verbot von Gen-Mais
Nach dem Verbot des Anbaus von Gen-Mais zeigt sich die Wissenschaft in großer Sorge. In einer gemeinsamen Erklärung der Wissenschaftsorganisationen zur Grünen Gentechnik, der sich auch das Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie Golm angeschlossen hat, heißt es, dass diese Entscheidung irreparable Schäden für den Standort Deutschland haben könnte.
Stand:
Nach dem Verbot des Anbaus von Gen-Mais zeigt sich die Wissenschaft in großer Sorge. In einer gemeinsamen Erklärung der Wissenschaftsorganisationen zur Grünen Gentechnik, der sich auch das Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie Golm angeschlossen hat, heißt es, dass diese Entscheidung irreparable Schäden für den Standort Deutschland haben könnte. Das Verbot verstärke den Trend, mit einer aller Voraussicht nach wichtigen Zukunftstechnologie irrational umzugehen, heißt es.
Am 14. April hatte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) mit sofortiger Wirkung den Anbau von gentechnisch verändertem Mais verboten. Die Ministerin hatte darauf hingewiesen, dass es sich um keine Grundsatzentscheidung zum Umgang mit Grüner Gentechnik, sondern um eine Einzelfallentscheidung handle. Zuvor hatte die oberste europäische Zulassungsbehörde EFSA keine Bedenken gegen einen Anbau geäußert.
Die deutschen Wissenschaftsorganisationen setzen sich nun ausdrücklich dafür ein, die Chancen und die Nutzung der Grünen Gentechnik in Deutschland zu erforschen. Dies schließe auch die vorurteilsfreie Untersuchung von Sicherheitsfragen und möglichen Risiken ein. „Diese Untersuchungen finden in Deutschland auch seit Jahren umfangreich und wissenschaftlich profund statt“, heißt es in der Erklärung. Eine pauschale Ablehnung der Grünen Gentechnik schade nachhaltig dem Forschungsstandort Deutschland. „Für die Agrarproduktion in Zeiten des Klimawandels bietet der Einsatz der auf molekularbiologischen Erkenntnissen beruhenden gentechnischen Methoden ein einzigartiges Potenzial, wertvollere, umweltfreundlichere und zugleich produktivere Nutzpflanzen zu entwickeln“, schreiben die Forscher.
Das Verbot berge die Gefahr, dass „diffuse Ängste“ statt sachlicher Aufklärung im Vordergrund stünden. „Der Zusatz, dass es sich dabei um eine Einzelfallentscheidung handelt, kann über den negativen Effekt für den Forschungsstandort Deutschland nicht hinwegtäuschen und steht einer zukunftsorientierten Ausrichtung diametral entgegen“, heißt es weiter. „Wir wenden uns daher entschieden gegen pauschale Verbote gentechnischer Erzeugnisse und fordern die Politik auf, für eine Versachlichung der Diskussion zu sorgen und verlässliche Rahmenbedingungen für die Forschung und wissenschaftliche Begleitung der künftigen Nutzung der Grünen Gentechnik zu schaffen.“ Bundesforschungsministerin Annette Schavan hat nun für 20. Mai einen Runden Tisch einberufen. PNN
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: