Sport: Foto-Finish in der Landesliga Nord
Ein Rückblick auf die vergangene Fußball-Saison
Stand:
Der Oranienburger FC Eintracht sicherte sich in einem dramatischen Saisonfinale den Staffelsieg in der Fußball-Landesliga Nord und damit den Aufstieg in die Verbandsliga. Oranienburg, vor einem Jahr fast abgestiegen, rettete bei Punktgleichheit einen hauchdünnen Vorsprung von drei Toren vor dem MSV Rüdersdorf ins Ziel, der zum dritten Mal in Folge den Titel knapp verpasste. Der Meistermacher in Oranienburg heißt Frank Rohde (48). Der ehemalige DDR-Nationalspieler schaffte den Aufstieg mit relativ kleinem Kader und legte den Grundstein für den Erfolg mit einer tollen Rückrunde. Erstaunlich ist auch die zweite Halbserie des VfL Nauen, der zur Winterpause auf einem Abstiegsplatz lag, nach dreißig Spieltagen jedoch den dritten Platz erreichen konnte. Dem zunächst gut mithaltenden Neuling MSV Neuruppin II ging zunehmend die Puste aus und so musste man sich am Ende mit Rang 5 begnügen.
Im dichten Tabellen-Mittelfeld hatte ab Platz 6 fast jeder Verein bis zum Saisonende noch Abstiegsnöte. Neben Neuruppin II konnte auch der andere Aufsteiger TuS Sachsenhausen die Klasse halten. Beide Verbandsliga-Absteiger – Veritas Wittenberge und FC 98 Hennigsdorf – scheiterten indes mit dem Versuch, sofort in die höchste Spielklasse Brandenburgs zurückzukehren. Mit Kloster Lehnin, Forst Borgsdorf und BSC Rathenow müssen drei Teams die Landesliga verlassen. Besonders den Lehninern dürfte der Abstieg bei nur einem Zähler Rückstand schmerzen.
Beide Vereine aus Havelland-Mitte, Fortuna Babelsberg und Teltower FV, erreichten mit den Rängen 7 und 9 das sportlich gesteckte Ziel. Fortuna lag mit dem neuen Trainer Jörg Nachtigall zur Halbzeit noch auf Rang zwölf, stabilisierte sich aber zunehmend und zog mit 8 Rückrundensiegen in die obere Tabellenhälfte. Sven Thoß dagegen durfte das Saisonfinale als Trainer der Teltower nicht mehr miterleben, kann aber für sich in Anspruch nehmen, das Team leistungsmäßig bis an die Tür zur Verbandsliga geführt zu haben.
Mit 799 Treffern (pro Spiel 3,33) ist die Torausbeute gegenüber der letzten Saison um 118 Tore rückläufig. Den höchsten Sieg feierte Sachsenhausen beim 9:1 gegen Rathenow. Torschützenkönige wurden mit 23 Treffern Sebastian Jankowski (Seelow) und Daniel Soßmann (Rüdersdorf). Mit 14 Toren war Robert Koschen bester Teltower Torschütze, der treffsicherste Fortune Ronny Richter kam auf 8 Treffer. Mit 45 Spielern setzte Neuruppin II gleich vier komplette Teams ein. Teltow benötigte 25, Fortuna kam mit 24 aus. Gestiegen sind die Zuschauerzahlen. Immerhin zog es pro Partie 125 Zuschauer in die Stadien. Den Spitzenwert erreichte die Begegnung Sachsenhausen gegen Oranienburg mit 1023 Fans. In der Fairplay-Wertung wurde Fortuna Babelsberg mit 63 x Gelb, 1 x Gelb/Rot und 2 x Rot wie im Vorjahr Dritter, Teltow wurde mit 74 x Gelb, 2 x Gelb/Rot und 1 x Rot Zehnter.
Wegen des langen und kalten Winter kam Staffelleiter Ingo Widiger (Rathenow) durch viele Spielausfälle in große Terminnöte. „In sportlich fairer Zusammenarbeit wurden die Spiele aber ordnungsgemäß nachgeholt und so eine Saisonverlängerung vermieden“, lobte Widiger die beteiligten Vereine. Die Partie Seelow gegen Rathenow (4:1) wurden wegen unberechtigten Einsatzes eines Akteurs (5. Gelbe Karte) für den Sieger als verloren gewertet.
Zur neuen Saison präsentiert sich die Landesliga Nord in veränderter Zusammensetzung. Die Plätze des Aufsteigers Oranienburg, der Absteiger Lehnin, Borgsdorf und Rathenow nehmen die Verbandsliga-Absteiger Stahl Brandenburg und SC Velten sowie die Aufsteiger aus der Landesklasse, Prignitzer Kuckuck Kickers (West) und FSV Bernau (Nord), ein. Saisonstart ist am 19. August um 15 Uhr. D. Wolff
D. Wolff
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