
© A. Klaer
Landeshauptstadt: Fotos für eine bunte Gesellschaft
Regenbogenfahne am Stadthaus gehisst / CSD-Ausstellung bis zum 31. Mai
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Innenstadt - Ein Zeichen für Toleranz und Anerkennung gegenüber Homosexuellen setzt die Landeshauptstadt mit der Ausstellung „Walk with Pride“. Die Bilder, mit denen der amerikanische Fotograf Charles Meacham Paraden und oftmals gewalttätige Gegendemonstrationen zum Christopher-Street-Day 2010 in 15 osteuropäischen und asiatischen Städten dokumentierte, sind seit Montag im Flur des Oberbürgermeisterbüros im Stadthaus zu sehen.
Zur Eröffnung der Ausstellung mahnte Sozialdezernentin Elona Müller-Preinesberger (parteilos), dass Schwule und Lesben Raum für ein Outing benötigten: Diese Botschaft solle mit den Bildern in die Stadt getragen werden. Denn „eine inklusive Gesellschaft, wie wir sie anstreben, muss auch eine bunte Gesellschaft sein“, so Müller-Preinesberger. Ursula Nonnenmacher, Landtagsabgeordnete der Bündnisgrünen, erinnerte an Ressentiments, mit denen Andersartige vielfach „in ländlichen Regionen Brandenburgs zu kämpfen haben“. Zum 300. Geburtstag Friedrichs II. erklärte Martin Och, Regionalvorsitzender der LSU (Lesben und Schwule in der Union), man solle sich an den Preußenkönig halten und jeder nach seiner Façon leben.
In diesem Sinne wurde anschließend vor dem Stadthaus die Regenbogenflagge – Symbol des CSD – gehisst. Müller-Preinesberger pries dies als klares wie selbstverständliches Statement der Stadt.
Die Ausstellung im Stadthaus kann bis zum 31. Mai besichtigt werden. Der international über 20 mal ausgezeichnete Fotograf Meacham, auch bekannt durch „Occupy Wall Street“ in New York, begründete 2009 das Projekt „Walk with Pride“ – nachdem er bei Pride Parades in Litauen, Weißrussland und Polen Missachtung und Hass beobachtet hatte. Seine bewegenden Bilder sind nun nach 2011 zum zweiten Mal in Potsdam zu sehen. Laut Jirka Witschak, CSD-Organisator und stellvertretender Schwuso-Vorsitzender, soll mit den Fotos aus Budapest, Istanbul und anderen Metropolen einerseits der internationale Blick geschärft werden. Zum anderen sei die Innenwirkung wichtig – auf dem Weg zu Zielen wie der vollen Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Ehe sei schon viel erreicht, doch dafür müsse man „weiterhin über politische Arbeit kämpfen“. hma
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