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Landeshauptstadt: „Fragen Sie mich nicht nach dem Zirkus“

GiP in Babelsberg auf Erfolgskurs, aber keine Nutzung für Lokhalle / Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns auf Besichtigungstour

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GiP in Babelsberg auf Erfolgskurs, aber keine Nutzung für Lokhalle / Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns auf Besichtigungstour „Fragen Sie mich nicht nach dem Zirkus“, wehrt GiP-Geschäftsführer Hans-Gunter Brings ab, kaum dass er die Gäste begrüßt hat. Gestern machten der brandenburgische Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) und Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) bei GiP in Babelsberg Station. „Wir haben alle möglichen Nutzungen für den Lok-Zirkus sondiert, wollten zum Beispiel eine Loft-Lösung, aber es ließ sich wirtschaftlich nicht darstellen“, klagt der Geschäftsführer. So wird der Zirkus wohl noch lange als ungenutztes Wahrzeichen von „Gewerbe im Park“ an der Wetzlarer Straße im jetzigen Zustand dastehen. Nicht einmal ein Event oder eine Ausstellung im Inneren sei möglich, so Brings, weil das Gebäude aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden dürfe. Ja, wenn eine große zusätzliche Gewerbeflächen-Nachfrage bestehen würde, dann könnte der Zirkus in neue Baulichkeiten einbezogen werden. Die gegenwärtig 54000 Quadratmeter Fläche reichten jedoch bisher aus; 50000 davon sind vermietet. Aktuell hat das Zentrum für Aus- und Weiterbildung (ZAL) 2000 Quadratmeter angemietet. Nach umfangreiche Umbau will das bisher in Ludwigsfelde beheimatete Unternehmen von Reiner Rabe im Dezember öffnen. „Hier gibt es viele gewerbliche Arbeitskräfte aber kein Gewerbe“, sagt Rabe, der diese Arbeitskräfte für renommierte Unternehmen anwerben und vorbereiten will. Einen Bedarf an qualifizierten Leuten bestehe immer, derzeit seien 3000 Stellen in der näheren Umgebung zu besetzten. Fünfzig Firmen sind bei „Gewerbe im Park“ ansässig, zirka 800 Menschen arbeiten hier. GiP als Vermieter beschäftigt 35 Mitarbeiter für Verwaltung und Instandhaltung des ausgedehnten Geländes. „Platz genug haben wir zum Bauen“, so der Geschäftsführer, aber das Unternehmen werde nicht den Fehler machen und auf Vorrat bauen, wenn abzusehen sei, dass die Flächen nicht vermietet werden könnten. Allerdings gibt es derzeit bereits Engpässe bei zusammenhängenden Flächen über 1500 Quadratmetern. In letztere Zeit mehren sich laut Brings die Anfragen von Einzelhandelsunternehmen. Besonders der Platz am Bahnhof Drewitz sei begehrt. „Bei großflächigem Einzelhandel, der zum weitern Ausbluten der Innenstadt führen könnte, sind wir weiterhin restriktiv“, bremst Oberbürgermeister Jakobs. Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns interessiert sich für die Konkurrenzsituation. „Es gibt keinen vergleichbaren Park in Potsdam und Babelsberg“, sagt Brings, daher sei die GiP-Stellung bei gewerblichen Angeboten ziemlich unangefochten. Anders sehe es mit Büros aus. Einen Mieter wie die Firma Audi hätte er schon gern gehabt, „aber mit sechs bis sieben Euro Miete wie in der Stadt können wir nicht konkurrieren“. Eine weitere Station der Besichtigungstour von Ulrich Junghanns war die Bergmann-Villa in der Berliner Straße 62. Hier haben die Firmen Gallup und Intervista ihren Sitz und beide arbeiten nach eigenem Bekunden höchst erfolgreich. Gallup, ein amerikanisches Markt- und Meinungsforschungsunternehmen, hat laut Geschäftsführer Gerald Wood seinen Deutschland-Sitz von Wiesbaden nach Potsdam verlagert. Die 25 Mitarbeiter der Intervista AG im selben Haus beschäftigen sich mit Softwarelösungen zum Beispiel für Ortungs- und Steuerungsdienste. „Komplette Flotten, Touren oder Revierstreifen vollautomatisiert erfassen und steuern“, lautet ein Angebot – also Lösungen für die Verkehrsüberwachung, für Sicherheitsunternehmen und andere Institutionen, die mittels Mobiltelefon Objekte genau orten wollen. Günter Schenke

Günter Schenke

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