ATLAS: Fragliche Strategie
Sabine Schicketanz über den neuen Beschluss zum Tierheim
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So viel Neues wie in den vergangenen Wochen gab es jahrelang nicht zu berichten über das Tierheim. Für gewöhnlich lautete die Schlagzeile: „Tierheim sucht neuen Standort und prüft Vorschläge“. Und wenig später: „Standort eignet sich nicht für Tierheim“. Doch jetzt schien es voran zu gehen. Das Areal am Weg nach Bornim in Eiche wurde von der Stadt als neuer Tierheim-Standort akzeptiert – und auch vom Tierschutzverein, der Träger des Tierheims ist. Der Verein agiert allerdings vorsichtig: Schließlich soll der Boden des Areals durch Altlasten verschmutzt sein. Verständlich, dass der Verein sich gegen Risiken absichern will, plötzlich mit einem kontaminierten Grundstück da zu stehen. Aber auch das Problem löste sich: Oberbürgermeister Jann Jakobs sagte zu, dass die Stadt die Reinigung bezahlt. Doch plötzlich beschließt die Mehrheit der Stadtverordneten, dass ein neuer Träger für das Tierheim gesucht werden soll. Inoffiziell wohl, um damit Druck auf den Tierschutzverein auszuüben, der sich immer noch schwer tue mit der Zustimmung zum Areal in Eiche. Das allerdings ist ein Armutszeugnis sowohl für die Verhandlungskünste der Stadtverwaltung als auch für die Mehrheit der Stadtverordneten. Denn sie leisteten mit ihrem Beschluss Schützenhilfe für die fragliche Strategie der Verwaltung.
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