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JUDO: Frankfurt Zweiter Per Talfallzug zum zweiten Titel

Brandenburgs Dynamo-Frauen wurden Deutscher Judo-Meister durch ein 4:2 im Finale gegen Potsdam

Stand:

Der JC 90 Frankfurt (Oder) ist wieder Deutscher Vizemeister der Judo-Männer. In der Bundesliga-Endrunde am Wochenende in Abensberg scheiterten die Frankfurter im Finale zum achten Mal seit 1994 an Titelverteidiger TSV Abensberg, der 10:4 gewann. Der Ex-Babelsberger Robert Zimmermann (90 kg) gewann für den JC 90 seinen Hinkampf gegen Björn Bachmann mit Koka. dpa/pnn

Die PSG Dynamo Brandenburg ist neuer Deutscher Mannschaftsmeister der Judo- Frauen. In der Bundesliga-Endrunde am Sonnabend in Leipzig besiegten die Brandenburgerinnen im Finale Titelverteidiger UJKC Potsdam mit 4:2. Der JC Leipzig und der JC Rüsselsheim wurden Dritte.

„Nachdem wir schon den Bundesligavergleich in Potsdam gegen den UJKC gewonnen hatten, haben wir uns durchaus Chancen auf den Titel ausgerechnet“, gestand nach dem letzten Kampf PSG-Trainer Wolfgang Zuckschwerdt, dessen Team zuvor innerhalb des Pools A 6:1 gegen den KSV Esslingen und 5:1 gegen Rüsselsheim gewonnen hatte. Coach Axel Kirchner, dessen UJKC-Frauen im Pool B gegen JT Neumünster/Einfeld 5:2 und Leipzig 5:1 siegten, meinte: „Meine Mannschaft hat stark gefightet, aber nach unseren schweren Gruppenkämpfen nicht mehr genug abrufen können, um auch das Finale zu gewinnen.“

Dabei gelang Kirchner zunächst ein geschickter Schachzug. Er überraschte die PSG, als er im ersten Finalkampf Heide Wollert vom 70- ins 78-Kilo-Limit „beförderte“ und Wollert mit einem Beinfasser Uta Kühnen bezwang. Anschließend aber unterlag Potsdams Polin Kinga Kubicka in der 48-Kilo-Klasse kurz vorm Kampfende Brandenburgs Weißrussin Volha Leshchenka durch einen Über-Kopf- Wurf, und im 52-Kilo-Limit besiegte Maren Kräh (PSG) mit einem Fußwurf Stefanie Schulz. Eine starke Leistung bot anschließend Olympiasiegerin Yvonne Bönisch, die vom 57- ins 70-Kilo-Limit kletterte und dort der belgischen WM-Dritten Catherine Jacques ein Remis abtrotzte. „Wir haben Catherine gesagt, sie solle kein Risiko eingehen, um nicht ausgekontert zu werden“, erzählte Zuckschwerdt, aber auch Bönisch zeigte sich zufrieden: „Ich bin mitten in der Vorbereitung auf die nächste Saison und habe mich gut verkauft. Die Formkurve zeigt klar nach oben.“

Nach diesem Unentschieden war ein UJKC-Sieg noch möglich, und obwohl Inga Golaszewska in der 57-Kilo-Klasse praktisch mit dem Schlussgong Brandenburgs Marlen Hein durch einen Schulterwurf unterlag, blieb dank Antje Lehmanns Sieg über Antje Pietsch im 63-Kilo-Limit bis zum Schluss alles offen. Im letzten Kampf aber punktete Sandra Köppen-Zuckschwerdt (+78 kg) im Duell der beiden besten deutschen Schwergewichtlerinnen gegen Potsdams Gaststarterin Katrin Beinroth mit einen Talfallzug, einem Wurf nach hinten, so dass die Brandenburgerinnen ihren zweiten Meistertitel nach 1999 bejubeln konnten, während sich Potsdam nach Gold 2005 diesmal mit Silber begnügen musste.

„Das war ein Erfolg unserer gesamten Mannschaft, auch unserer Ersatzleute“, strahlte Zuckschwerdt, ehe er vom Sieger-Sekt nippte. Gemeinsam mit dem Bus voller Zuschauer, der Dynamo nach Leipzig begleitet hatte, ging es ins heimische Dojo nach Brandenburg, wo bis gegen Morgen gefeiert wurde. Axel Kirchner kündigte währenddessen an: „Im nächsten Jahr wollen wir es besser machen und uns den Titel zurückholen.“ Der UJKC will 2007 Sieger der Gruppe Nord werden und damit die Endrunde wieder nach Potsdam holen. Wie im vergangenen Jahr, als er erstmals Deutscher Meister wurde. Michael Meyer

Michael Meye

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