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Landeshauptstadt: Französische Kirche: Fit zum 250.

Fördervertrag für abschließende Restaurierungen gestern übergeben

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Fördervertrag für abschließende Restaurierungen gestern übergeben Die Französisch-reformierte Gemeinde kann dem 250-jährigen Jubiläum ihrer Kirche am 16. September gelassen entgegen sehen. Gestern übergaben Reimer Koelln von der Commerzbank Potsdam sowie Heidi Büttner und Dr. Jürgen von Both von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz das Förderdokument an die Gemeinde. Damit sind die abschließenden Restaurierungsarbeiten im Innenraum der Kirche gesichert. Mit dem Geld der Commerzbank-Stiftung und einer größeren Privatspende kann die originale Schinkelsche Farbfassung an der Kanzel, der Kanzelwand und den Emporen wieder hergestellt werden. Derzeit sind die Mitarbeiter der Firma Matthias Boehlke noch mit den Farb-Restaurierungen beschäftigt und Gerüste, Planen und Leitern bestimmen das Innere des ovalen Kirchenraumes. Bis zum ersten Konzert im Rahmen der Bachtage werden die Handwerkerutensilien verschwunden sein und in der „Festwoche 250 Jahre Französische Kirche am Bassinplatz“ vom 16. bis 23. September können sich Gemeindemitglieder und Besucher an dem Ergebnis der originalgetreuen Wiederherstellung der von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff und Karl Friedrich Schinkel geschaffenen Kirche erfreuen. Dabei besticht die betont schlichte Gestaltung entsprechend dem Geist, der in der französisch-reformierten Kirche herrscht. „Der Prediger soll sich nicht über die Gemeinde erheben“, nennt Björn Rugenstein vom Kirchenbauausschuss ein Beispiel und erwähnt die Polsterung der Kanzelauflage: Nicht leuchtend-roter oder grüner Samt, sondern schlichtes Grau. Insgesamt seien 1,6 Millionen Euro in den letzten zehn Jahren in der Kirche verbaut worden. „Ein sehr effektiver Bau“, schlussfolgert Rugenstein. Ins Rollen gebracht wurde die Restaurierungslawine durch 400000 DM, welche die Tagesspiegel-Stiftung zur Verfügung stellte, immerhin 13 Prozent der Gesamtsumme. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz steuerte 15 Prozent bei. Der Löwenanteil kommt aus öffentlicher Förderung, von privaten Spendern sowie von den Gemeindemitgliedern. Letztere trugen mit 26 Prozent zu den Restaurierungskosten bei. „Das sind rund 2000 Euro pro Gemeindemitglied“, hat Rugenstein ausgerechnet. Vieles, was an aufwändiger Arbeit erfolgt ist, bleibt unsichtbar. Zum Beispiel die Betonpfähle, die als Tragwerk für die neue Bodenplatte eingebracht werden mussten. Bekanntlich ist der Untergrund unter dem Bauwerk sumpfig. Zum Beispiel mussten zur Erbauungszeit die Mauern sechs Meter tief durch den Morast getrieben werden. Die Bodenplatte enthält eine Fußbodenheizung unter den an historische Vorbilder angelehnten Fliesen. Unsichtbar ist auch die besondere Konstruktion der Kuppel. Blickt der Besucher in die Höhe, sieht er nur das zwanzig Meter hohe Gewölbe mit der sternförmigen Rosette. Dass es sich um einen speziellen „Akustikputz“ handelt, der hier aufgebracht wurde, bleibt ihm zunächst verborgen. Spätestens beim Klang der Orgel wird er es wahrnehmen. Bei der Orgel, deren Anschaffung und Restaurierung allein 200000 DM kostete, handelt es sich um ein Instrument des Brandenburger Orgelbaumeisters Johann Wilhelm Grüneberg. Es wurde von der Potsdamer Firma Schuke in den heutigen Zustand versetzt.

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