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Landeshauptstadt: Französisches Quartier: Grundstein in Sicht

Nächste Woche Beginn des Hochbaus / Auftaktveranstaltung in der Französischen Kirche

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Nächste Woche Beginn des Hochbaus / Auftaktveranstaltung in der Französischen Kirche Von Günter Schenke Innenstadt. Der Beginn des Hochbaus für das Französische Quartier zwischen Platz der Einheit und Französischer Straße ist in Sicht: Freitag nächster Woche findet die Grundsteinlegung statt, informiert Wolfram Gay, Kaufmännischer Vorstand der Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956. Am Tag vorher gibt es ab 19.30 Uhr in der Französischen Kirche ein Rundtischgespräch. Wie Gay sagt, soll im Mittelpunkt dabei das Edikt von Potsdam stehen. Es gehe um Integration ohne Ausgrenzung, um einen Beitrag zum Thema „Tolerantes Brandenburg“. Die Neubebauung des Areals östlich des Platzes der Einheit steht schon seit Mitte der neunziger Jahre auf der Tagesordnung. Zur Bundesgartenschau 2001 sollte es nach den ursprünglichen Planungen verwirklicht werden. Doch daraus wurde nichts. Einmal gab es gegen die ersten Entwürfe der Anlage für über 140 Wohnungen erhebliche Bürgerproteste, mit denen sich die Initiatoren auseinander setzen mussten. In der Folge musste das Projekt erheblich verändert werden. Dazu kam, dass von den ursprünglich vier Bauherren nur noch die Wohnungsbaugenossenschaft 1956 übrig blieb. Die Zahl der zu bauenden Wohnungen hat sich durch die Umplanungen nicht verändert, wohl aber die städtebauliche Anlage. Ursprünglich wollten die nach einem Auswahlverfahren damit befassten Architekten inmitten des Quartiers einen „geheimen Garten“ – also eine zentrale Grünzone anlegen. Das hätte jedoch zur Folge gehabt, dass die Abstände zu den Bestandsbauten sehr gering ausgefallen wären. Das hatte die angestammten Bewohner auf die Barrikaden gerufen. Später wurde das Projekt praktisch umgedreht, also das Zentrum bebaut und drumherum das Grün belassen. Trotz eines professionellen Grünordnungsplanes wird sich die Situation der hier lebenden Bewohner nach Abschluss des Neubaus natürlich verändern. Der gesamte Bereich wird durch Kraftfahrzeuge stärker belastet, denn bei über 140 Wohnungen dürften mindestens ebenso viele Autos dazukommen. Die während der Bauphase entstehenden Parkprobleme konnten unter Mitwirkung des im vorigen Jahr gegründeten Mieterbeirates laut Gay einigermaßen zufriedenstellend gelöst werden. Statt der früher auf dem Hof vorhandenen Garagen entstanden 57 offene Parkplätze, die zu einem Zins von monatlich 30 Euro vermietet werden. Altlasten und die Suche nach Munition hatten den Baubeginn immer wieder verzögert. In der Nähe der früheren Garagen waren es vor allem Asbest und Teerpappe, die entsorgt werden mussten. Große Mengen Schutt mussten nach vorherigen Abrissarbeiten abgefahren werden. Die Munitionssuche verlief bislang ergebnislos, obwohl das Gelände, das früher dicht bebaut war, im Krieg zerbombt wurde. Das Vorhandensein von Blindgängern sei daher nicht auszuschließen, sagt Gay. Um das Baufeld und die Zufahrten frei zu machen, mussten zudem 45 Bäume gefällt werden. Die vorgeschriebenen Ausgleichspflanzungen sollen anschließend auf dem Gelände erfolgen. Auf der über vier Hektar großen Fläche entstehen 105 Wohnungen, die nach dem ersten Förderweg subventioniert sind, sowie 40 bis 45 frei vermietbare Wohnungen, zum Teil behinderten- und altengerecht.

Günter Schenke

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