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Landeshauptstadt: Frau Direktorin

Die neue Potsdam-Museum-Leiterin Jutta Götzmann plant eine Ausstellung mit Inszenierung

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Innenstadt - Gestern hat sie ihren Vertrag unterschrieben, am 15. November ist ihr erster Arbeitstag: Die promovierte Kunsthistorikerin Jutta Götzmann ist die neue Leiterin des Potsdam Museums. Ihre Aufgabe: eine Dauerausstellung zur Stadtgeschichte zu gestalten und das Potsdam Museum mit dem Potsdam Forum im Alten Rathaus zusammen zu führen und es international bekannt machen. Zwischen 2011 und 2012 soll das neue Potsdam Museum eröffnen. Das Alte Rathaus wird derzeit dafür saniert und umgebaut.

Die 42-jährige Jutta Götzmann hat in der Museums- und Ausstellungswelt einen Namen: Sie hat unter anderem die Ausstellung „Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation 962 bis 1806. Altes Reich und Neue Staaten 1495-1806“ kuratiert, die vor zwei Jahren im Deutschen Historischen Museum in Berlin zu sehen war. Zurzeit zeigt das Kulturhistorische Museum Magdeburg ihre Ausstellung „Spektakel der Macht. Rituale im Alten Europa 800-1800“, die sie gemeinsam mit der Universität Münster erarbeitet hat.

Seit 1993 arbeitet Götzmann für Museen. Sie studierte noch an der Wilhelms-Universität Münster, als sie ihre erste Stelle im Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte Münster antrat. In Potsdam wird sie nun zum ersten Mal eine Museums-Neugründung mitgestalten, zum ersten Mal eine Dauerausstellung konzipieren. Dass dabei das Museum auch Ort für Veranstaltungen sei, sei besonders, sagt sie. „Auch besonders reizvoll.“

Die Stadtgeschichte würde sie am liebsten in zwei Teilen nebeneinander präsentieren: Eine chronologische Dauerausstellung und eine flexible Themenausstellung. Es gebe viele wichtige Jubiläen in Potsdam, die dabei berücksichtigt werden müssten. Die Besucher sollten beim Gang durch die Ausstellung die Aura des Objekts spüren können. „Aber ein bisschen Inszenierung muss auch sein“, kündigte Götzmann gestern der Presse an: So arbeitet sie in ihren anderen Ausstellungen auch mit Computern, etwa um die Besucher wenigstens digital durch mittelalterliche Bücher blättern zu lassen und mit Installationen, wie einer historisch gedeckten Tafel zum Platz nehmen. Wichtig sei ihr auch , dass Schulen und Kindergärten das Museum als außerschulischen Lernort verstehen. Sie wolle darum ein museumspädagogisches Konzept entwickeln, eventuell in Zusammenarbeit mit einer Universität. Überhaupt möchte sie Partner für die Ausstellungen im Museum finden: die Schlösserstiftung zum Beispiel, Universitäten oder das Zentrum für Zeithistorische Forschung. Partner will sie aber wie für ihre bisherige Arbeit auch in ganz Europa finden.

Eine inhaltliche Idee für die Dauerausstellung im Potsdam Museum habe sie aber noch nicht. Sie müsse sich „erst intensiv mit der Sammlung beschäftigen“, sagte sie. Das allerdings werde einige Monate dauern und hänge auch davon ab, wie gut die Sammlung bereits katalogisiert ist. 200 000 Exponate lagern in den unterschiedlichen Depots der Stadt. Allein die Graphiksammlung habe 10 000 Blatt.Sie müsse nun die einzelnen Objekte prüfen, auch, ob sie restauriert werden müssen.

Aus insgesamt 38 Bewerberinnen und Bewerbern wurde Jutta Götzmann ausgewählt. Ihr Direktorenposten für das Potsdam Museum ist zunächst auf vier Jahre befristet. Dafür will sie demnächst nach Potsdam ziehen, ihr Ehemann werde ihr später folgen. Juliane Wedemeyer

Juliane Wedemeyer

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