Landeshauptstadt: „Frauenhäuser sind Pflichtaufgabe“ Postkartenaktion der Bündnisgrünen
Innenstadt – 37 Prozent aller Frauen bundesweit werden mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von körperlicher Gewalt. Jede vierte Frau ist Gewalt durch ihren Partner ausgesetzt.
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Innenstadt – 37 Prozent aller Frauen bundesweit werden mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von körperlicher Gewalt. Jede vierte Frau ist Gewalt durch ihren Partner ausgesetzt. Diese Zahlen nannte Elisabeth Schroedter (Bündnis90/Die Grünen) gestern. Pünktlich zum heutigen Weltfrauentag startete die Europaparlamentarierin am Vormittag auf der Brandenburger Straße zusammen mit Marie Luise von Halem, der Landeschefin der Grünen, eine Postkartenaktion für Frauenhäuser. Mehrere hundert Postkarten sollen dabei unterschrieben an die Staatskanzlei geschickt werden. „Ziel ist, zu erreichen, dass die Frauenhäuser nicht jedes Jahr um ihre Finanzierung bibbern müssen“, erklärte Elisabeth Schroedter.
Die 13 Frauenhäuser im Land werden bisher anteilig vom Land und von den Kommunen bezahlt. Die Finanzierung gelte allerdings als „freiwillige Aufgabe“, so die Europaabgeordnete. Deshalb müssten die Mitarbeiter und Leiterinnen der Einrichtungen, in denen Frauen vor ihren gewalttätigen Männern sicher untergebracht werden, jedes Jahr neu um Geld verhandeln. „Das ist nicht in Ordnung“, findet Elisabeth Schroedter. Da auch zunehmend Migrantinnen betroffen seien, müsse qualifiziertes Personal mit Sprachkenntnisse eingestellt werden. Dafür gebe es aber nicht ausreichend Mittel. Mit der Postkartenaktion will sie eine Änderung der Landesverfassung erreichen: Frauenhäuser müssten als „staatliche Pflichtaufgabe“ anerkannt und die Finanzierung gesichert werden, fordert sie.
Denn der Schutz von Gewaltopfern könne nicht allein durch die Polizei gewährleistet werden, so Schroedter. Dazu gehörten auch Fluchtwohnungen und Betreuungsangebote: „Frauenhäuser, Frauennetzwerke und Beratungsstellen müssen als einzige Anlaufstellen für Betroffenen in erreichbarer Nähe erhalten bleiben und finanziell gesichert werden.“ In Brandenburg habe es laut Kriminalitätsstatistik im Jahr 2006 2116 Fälle von Gewalt gegen Frauen gegeben. Bundesweit habe jede siebte Frau ab 16 sexuelle Gewalt erleiden müssen. JaHa
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