Landeshauptstadt: Fregatte überwintert
Dafür wird Bootsschuppen von 1832 genutzt
Stand:
Dafür wird Bootsschuppen von 1832 genutzt Bei frischem Wind und Regen bugsierte gestern Mittag Kapitän Lothar Voß die „Royal Louise“ über die Havel in den Fregattenschuppen auf der Pfaueninsel. Damit überwintert sie am angestammten Platz, denn Friedrich Wilhelm III. hatte das Gebäude 1832 für jene „Royal Louise“ errichten lassen, die als Geschenk des englischen Königs William IV. in die Berlin-Potsdamer Gewässer gebracht worden war. Davon stellt die Fregatte, deren Eigner der Yacht- und Schifffahrtsverein zu Potsdam e.V. ist, einen 1997 in Berlin-Köpenick entstandenen Nachbau dar. Baumeister Dietrich Schadow wählte 1832 für den Schuppen die Form eines kopfgestellten Schiffskörpers, ließ ihn mit Schilf decken und schmückte den Giebel der Einfahrt mit zwei Drachendarstellungen. Die Einfahrt durch die beiden hölzernen Klapptore ins Winterquartier erwies sich für Voß und seine zehn Helfer als recht schwierig, denn der Wind drückte das Schiff aus der Richtung. Sogar zum Ufer musste ein Tau gespannt werden, um es schließlich zentimetergenau und ohne Schrammen unter Dach zu bringen. Für die „Royal Louise“ begann damit die Winterruhe, die im Frühjahr mit der Aufarbeitung des Unterwasserschiffs endet. Die inzwischen bereits fast 80 Vereinsmitglieder bleiben auch im Winter aktiv. Wie der stellvertretende Vereinsvorsitzende, Michael Springer, berichtete, bereiten sie für 2005 eine Ausstellung über die Geschichte und zur Nutzung des Schiffes vor. Sie soll zunächst im Alten Rathaus und dann im neuen Vereinsdomizil gezeigt werden. Eine verkleinerte Form wird auf der Fregatte mitgeführt, um an Anlegeplätzen für Schiff und Verein werben zu können. Zu den Vorhaben zählt auch, auf der „Royal Louise“ eine Jugendausbildung im Mannschaftssegeln aufzuziehen. Dabei werden die Teilnehmer auf das Hochseesegeln vorbereitet. Der Verein gehört inzwischen der Sail Training Association Germany an. Die Royal Louise ist in dieser Vereinigung der 49. Großsegler und die einzige Fregatte. Nach PNN-Informationen möchte der Verein sein Domizil in einem der erhaltenen, aber reparaturbedürftigen Nebengebäude der früheren Matrosenstation Kongsnaes einrichten. Bekanntlich bemüht sich ein Förderverein um den Wiederaufbau der unter Wilhelm II. im nordischen Stil errichteten Station. E.Hoh
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: