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Landeshauptstadt: Freier Uferweg und Kreisel auf Zeit

Stadtwanderung des Oberbürgermeisters durch neuen Ortsteil Groß Glienicke

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Stadtwanderung des Oberbürgermeisters durch neuen Ortsteil Groß Glienicke Von Winfried Gutzeit Groß Glienicke - In der Frage der Begehbarkeit des Uferwegs am Groß-Glienicker See wird die Stadt Potsdam hart bleiben und demnächst auch die Schilder „Privatgrundstück“ am Südende entfernen lassen. Das versprach Oberbürgermeister Jann Jakobs gestern den Groß Glienickern bei seiner 6. Stadtwanderung durch die neue Ortsteile. Jakobs rät den Groß Glienickern aber auch, sich mit dem Projekt „Kreisel“ am Ortseingang am Albrechtshof anzufreunden. „Das ist besser, als auf eine langfristige Lösung zu warten“, sagte er. Er kenne diese Kreuzung aus seinen früheren täglichen Fahrten von Spandau zur Arbeit nach Potsdam. Sie sei ein Unfallschwerpunkt, der durch einen Kreisverkehr auf jeden Fall erst einmal entschärft werde. Eine Ortsumgehung sollte aber langfristig kommen, so Jakobs. Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Merke (CDU) sieht das zwar so ähnlich, doch bedauere er diese Lösung, denn „immerhin fahren täglich 6000 Fahrzeuge durch die Potsdamer Chaussee“. Zudem sei auf Kladower Seite an der Einmündung zum Ritterfelddamm ebenfalls ein Kreisverkehr in Planung. Andreas Menzel (Bündnis 90/Grüne) möchte noch nicht aufgeben und weiter gegen den Kreisverkehr kämpfen. An den Bau einer späteren Ortsumgehung nördlich der Waldsiedlung glaubt er nicht, denn „wenn der Kreisel kommt, bleibt der auch als endgültige Lösung“. Zudem sei eine nördliche Ortsumfahrung Bestandteil der Verhandlungen mit der Berliner Wohnungsbaugesellschaft Gewobag über den Bau der Waldsiedlung gewesen. Dort konnte sich Jakobs dann selbst vom Stillstand überzeugen, denn seit zwei Jahren ruht das geplante Vorhaben für 580 Einfamilienhäuser. Dafür sei überhaupt kein Bedarf mehr zu sehen, erläuterte Merke auf dem freien Feld vor der Preußenhalle, die sich in kommunalem Besitz befinde. Der linke Teil dieses Gebäudes wird von der Realschule als Turnhalle genutzt, im anderen führt der Karnevalsklub Rot-Weiß seine Veranstaltungen durch. „Wir erledigen fast alle Innen-Sanierungsarbeiten selbst, jetzt ist das Parkett dran“, erläuterte Vereinschef Mathias Völker. Das Besichtigungsprogramm war gestern recht eng gestrickt, deshalb mussten im weitläufigen Groß Glienicke alle Haltepunkte per Auto angefahren werden. Da war der Besuch in der Dorfkirche ein zugleich informativer Ruhepol. Denn Pfarrer Bernhard Schmidt konnte Theodor Fontanes Irrtum aufklären, der auf dem Altarbild Hans Georg von Ribbeck glatt für den Großen Kurfürsten gehalten hatte. Jedoch hängt das Bild momentan nicht auf dem Altar, Dank der unermüdlichen Arbeit des Fördervereins wird es genau wie auch das Dach saniert, freute sich Pfarrer Schmidt.  Zwei Steinwürfe weiter die Dorfstraße hinunter besuchte Jakobs mit seinem Tross aus Beigeordneten und Mitarbeitern die Montessori-Kita „Starke Kinder“. Vor drei Jahre wurde sie vom freien Träger der Jungendhilfe „Independent Living“ gegründet und vor einem Jahr an den Elternverein übergeben. Es funktioniere gut, schätzt Halbtags-Chefin Birgit Morgenroth ein: „Bei uns wird fast alles ehrenamtlich geregelt.“ Daher sei die Betreuung der 37 Kinder ausgesprochen kostengünstig. Ähnlich agiert auch die benachbarte Kindereinrichtung „Butzemannhaus“. Jedoch ist das Gebäude knapp 70 Jahre alt und stark sanierungsbedürftig. „Wegen der Rückübertragung konnte seit 1992 nichts getan werden“, erläuterte Birgit Malik vom Elternverein. Dann wurde 2000 das Haus vom Verein zwar günstig erworben, falle dadurch aber durch die städtischen Förderung, bedauerte sie. Jakobs sagte Hilfe bei der Erneuerung der Dachrinne zu. Beim Stopp an der Badewiese gab es zunächst nur eine kleine Lösung: Jakobs favorisierte hier „geduldetes Baden ohne Bademeister“.

Winfried Gutzeit

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